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WM 2022: Marokko ist Gruppensieger – Belgien scheitert gegen Kroatien


Erster der Gruppe F
Marokko-Coup perfekt: Nordafrikaner sind Gruppensieger

Von t-online, sid, dpa
Aktualisiert am 01.12.2022Lesedauer: 2 Min.
Das marokkanische Team: Sie stehen im Achtelfinale der WM.Vergrößern des Bildes
Das marokkanische Team: Sie stehen im Achtelfinale der WM. (Quelle: IMAGO/Li Gang)

Marokko startete souverän in die Partie, gab das Spiel aber kurz vor Schluss aus der Hand. Gegner Kanada leistete sich jedoch zu viele Fehler und konnte die Pleite nicht verhindern.

Marokkos Fußballer haben zum ersten Mal seit 36 Jahren das WM-Achtelfinale erreicht. Die Mannschaft von Nationaltrainer Walid Regragui setzte sich am Donnerstag 2:1 (2:1) gegen Kanada durch und zog als Sieger der Gruppe F in die K.o.-Phase ein. Dort treffen die Nordafrikaner auf den Zweiten der Gruppe E mit Deutschland und Spanien.

Hakim Ziyech (4. Minute) und Youssef En-Nesyri (23.) erzielten vor 43.102 Zuschauern im al-Thumama-Stadion die Tore der Marokkaner, die bislang nur 1986 in Mexiko die Vorrunde überstanden hatten. Damals war im Achtelfinale gegen die DFB-Auswahl Endstation.

Kanada, das durch ein Eigentor von Nayef Aguerd (40.) verkürzte und weiter auf den ersten WM-Punkt seiner Geschichte wartet, hatte bereits vor dem letzten Vorrundenspieltag in Katar keine Chance mehr aufs Weiterkommen.

So lief das Spiel

Mit dem erstmals in der Startelf stehenden früheren deutschen U21-Nationalspieler Abdelhamid Sabiri drang Marokko schnell auf klare Verhältnisse – und bekam sie mithilfe von Kanadas Torwart Milan Borjan. Der Kapitän drosch einen Befreiungsschlag genau auf den Fuß von Ziyech, der Chelsea-Profi lupfte den Ball ins Tor. Die ohnehin schon prächtig gelaunten zahlreichen Fans aus Marokko sorgten für Gänsehaut-Atmosphäre.

Kanada wirkte völlig hilflos, hatte gegen die schnellen und präzisen Angriffe Marokkos überhaupt kein Gegenmittel. Im Mittelfeld der Nordamerikaner fehlte der verletzte Antreiber Stephen Eustáquio immens, der auf der Bank sitzende Rekordnationalspieler Atiba Hutchinson wurde als Ruhepol vermisst. So knüpfte Kanada zu keiner Phase an die mutigen Auftritte gegen Belgien und Kroatien an. Zwar war die Eishockeynation bereits ausgeschieden, doch als Ziel hatte man sich den ersten WM-Punkt der Geschichte gesetzt.

Dagegen hatten die wie im Rausch spielenden Marokkaner etwas einzuwenden. Hakimi spielte einen atemberaubenden Pass über 30 Meter in den Lauf von En-Nesyri, der drosch den Ball zum zweiten Tor in die kurze Ecke. Wieder sah Borjan alles andere als gut aus. Das kanadische Lebenszeichen kam durch Marokkos Verteidiger Aguerd. Der lenkte eine scharfe Hereingabe von Sam Adekugbe unglücklich zum Anschluss ins eigene Tor.

Kurz vor der Pause stellte En-Nesyri (45.+3) den alten Abstand wieder her, doch Aguerd stand beim zweiten Tor des Sevilla-Stürmers im Abseits. Der Einzige, der die Entscheidung des brasilianischen Schiedsrichters Raphael Claus zunächst nicht mitbekam, war En-Nesyri, der sich an der Eckfahne ausgiebig von den Fans feiern ließ.

Nach dem Wechsel drückte Kanada – begleitet von den ausdauernden Pfiffen der marokkanischen Fans – zunächst auf den Ausgleich. Trainer John Herdman brachte zudem Hutchinson und Star-Stürmer Jonathan David. Marokko hatte es auf Konter abgesehen, die die Mannschaft aber nicht konsequent genug umsetzte. Das rächte sich fast, als Hutchinson (71.) mit einem Kopfball die Latte traf – doch der Eckball hatte ohnehin zuvor die Torauslinie überschritten.

Verwendete Quellen
  • Eigene Beobachtung
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa und SID
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