Bayer-Geschäftsführer Carro über neue WM-Vergabe: "Aufschrei wäre deutlich größer"
In Hinblick auf die nächste Vergabe einer Fußball-Weltmeisterschaft glaubt Bayer Leverkusens Geschäftsführer Fernando Carro nicht an eine ähnliche Entscheidung wie für das Gastgeberland Katar.
"Würde die WM heute in ein Land wie Katar vergeben, wäre der Aufschrei und der Widerstand unmittelbarer und deutlich größer als 2010", sagte der 58-Jährige dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.
Auch bei ihm sei die Freude bei dieser WM wegen der Themen wie Menschenrechte, Diskriminierung und auch Vergabekriterien getrübt. Die Frauen-Nationalmannschaft Katars habe seit acht Jahren kein Länderspiel bestritten, obwohl das Teil der Vergabekriterien sei. Das sei "Verarschung", befand Carro. "Da lügen wir uns in die eigene Tasche, und damit tun sich weder Katar noch der Fußball einen Gefallen", sagte er.
Einer Bewerbung Saudi-Arabiens für die WM 2030 räumt Carro wohl keine großen Chancen ein. "Der Druck auf alle, die damit zu tun haben, steigt von Jahr zu Jahr, von Tag zu Tag - und das ist gut so", sagte der Katalane. "Daher plädiere ich dafür: Lasst uns nach vorne schauen, die WM sportlich und als Fußballanhänger so weit es geht genießen - und dann dafür sorgen, dass so etwas in Zukunft nicht mehr passieren kann."
- Nachrichtenagentur dpa