Diskutable WM-Vergabe DFB erklärt Unterstützung für Saudi-Arabien
DFB-Chef Bernd Neuendorf hat am Freitag mitgeteilt, für wen man bei den kommenden WM-Vergaben stimmen wird – und warum. Die Entscheidung dürfte nicht allen gefallen.
Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat entschieden, bei der Vergabe der Fußball-Weltmeisterschaft 2034 für Saudi-Arabien zuzustimmen. Dies gab Verbands-Präsident Bernd Neuendorf am Mittwoch in Frankfurt bekannt. Die Entscheidung wurde demnach einstimmig im Präsidium getroffen.
"Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht und die Bewerbung für die WM 2034 sorgfältig geprüft", erklärte Neuendorf. "Wir nehmen die Kritik am Bewerberland ernst und werden weiter im Austausch bleiben. Unser Ziel ist es, in den kommenden Jahren gemeinsam mit der Fifa auf eine Verbesserung der Situation hinzuwirken."
Boykott war keine Frage
Die WM-Vergabe an Saudi-Arabien ist aufgrund der Menschenrechtsverletzungen in dem Land umstritten. "Uns allen ist die Situation der Bürgerrechte und auch der Repressalien in Saudi-Arabien bewusst. Das ist nichts, was wir in irgendeiner Form gutheißen", erklärte Neuendorf weiter.
Mit einer Ablehnung oder gar einem Boykott hätte man nicht das erreicht, was man erreichen will, wie der DFB-Funktionär weiter erklärte. "Ich glaube, wir können den Einfluss nur geltend machen dann, wenn wir sagen: Ja, wir stimmen zu, aber wir wissen, es gibt Defizite."
Die Vergabe der WM 2034 wird am kommenden Mittwoch im Rahmen eines digitalen Fifa-Kongresses zusammen mit der WM 2030 beschlossen. Letztere findet nach Eröffnungsspielen in Südamerika in Spanien, Portugal und Marokko statt. Diese Doppelvergabe wurde durch eine Statutenänderung des Weltverbandes möglich.
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- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
- Pressemitteilung des DFB