Nach Tweet gegen Regierung Chinesisches Fernsehen streicht Arsenal-Übertragung
Mit einem Tweet hatte sich der deutsche Ex-Nationalspieler für eine muslimische Minderheit in China eingesetzt. Prompt reagierte das chinesische Staatsfernsehen – Arsenal-Fans schauen nun in die Röhre.
Nach kritischen Äußerungen von Arsenal-Profi Mesut Özil zur Unterdrückung der muslimischen Minderheit der Uiguren in China hat das chinesische Staatsfernsehen laut Medienberichten die TV-Übertragung eines Arsenal-Spiels abgesagt.
Wie die staatliche Zeitung "Global Times" auf ihrem englischsprachigen Twitter-Account berichtete, strich der Sender CCTV das Spiel zwischen dem FC Arsenal und Manchester City am Sonntagnachmittag vom Sendeplan, weil Özils "falsche Kommentare" die chinesischen Fans und den nationalen Fußballverband "enttäuscht" hätten.
Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen X-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren X-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.
Arsenal verurteilt Özil-Äußerung
Özil hatte in sozialen Medien die muslimischen Staaten für ihre Zurückhaltung über die Lage der Uiguren in China kritisiert. In türkischer Sprache bemängelte der Ex-Weltmeister das "Schweigen der muslimischen Brüder", während das Thema von westlichen Regierungen und Medien aufgegriffen worden sei. Sein Verein, der FC Arsenal, hatte sich kurz darauf von den Äußerungen distanziert. Der Inhalt sei die persönliche Meinung von Özil, schrieb der Club auf dem chinesischen Mikroblogging-Dienst Weibo. Arsenal halte sich indes an das Prinzip, keine politischen Statements abzugeben.
China geriet nach Drohnenbildern in Erklärungsnöte
Nach offiziell unbestätigten Schätzungen sind Hunderttausende Uiguren in Umerziehungslager gesteckt worden, die China allerdings nur als Fortbildungszentren beschreibt. Uiguren sind ethnisch mit den Türken verwandt und fühlen sich von den herrschenden Han-Chinesen unterdrückt. Nach ihrer Machtübernahme 1949 in Peking hatten die Kommunisten das frühere Ostturkestan der Volksrepublik einverleibt. Peking wirft uigurischen Gruppen Terrorismus und Separatismus vor.
- Nachrichtenagentur dpa