Heftige Kritik in ZDF-Doku Klopp vergleicht Trainerrauswürfe mit "Rufmord"
Kaum ein Trainer sitzt derzeit so fest im Sattel wie Liverpools Jürgen Klopp. In einer TV-Doku bricht der Coach eine Lanze für seine Kollegen und kritisiert den Umgang mit Fußballtrainern.
Nach vier Jahren als Liverpool-Trainer ist Jürgen Klopp fast am Ziel. Der 51-Jährige steht vor dem Gewinn seines ersten großen Titels. Im Champions-League-Finale kämpft Klopp mit den Reds am 1. Juni in Madrid gegen Tottenham Hotspur um die europäische Fußballkrone. In der englischen Meisterschaft legte er mit Liverpool eine Gigantensaison mit 97 Punkten aus 38 Spielen hin – nur weil Manchester City noch besser war, fehlte ein Punkt zum Premier-League-Titel.
"Als würde uns Trainern über Nacht das Fußballhirn abgesaugt"
Die Folge: Jürgen Klopp ist einer der wenigen Trainer in Europa, über die nicht diskutiert wird. In einer ZDF-Doku, die am Sonntag ausgestrahlt wurde, spricht der Coach über den schnelllebigen Job als Fußballtrainer. "Der Trainerjob bietet etliche Risiken. Und zigmal hätte es mich schon erwischen können: 'So, du kannst es ja doch nicht. Bitte weitergehen'", sagt er.
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Zugleich bricht Klopp eine Lanze für seine Kollegen, die entlassen werden. "Fußballtrainer, die rausgeschmissen werden, die werden nicht nur rausgeschmissen. Heutzutage begehen die Leute fast Rufmord. Man hat so das Gefühl: Toller Trainer, kann alles, dem gehört die Zukunft. Dann verliert er vier Spiele in Folge und wird rausgeschmissen. Und jeder stellt sich die Frage: 'Ist der wirklich so gut?' Wahnsinn! Als würde uns Trainern über Nacht das Fußballhirn abgesaugt."
- ZDF-Doku über Jürgen Klopp