Jürgen Klopp: Beendet der Erfolgstrainer jetzt seine Karriere?

"Daher lasse ich die Tür offen"

Warum Klopp jetzt sogar ganz aufhören könnte

Jürgen Klopp hört beim FC Liverpool auf. Vor einem halben Jahr sprach er bereits über die Zeit danach – und stellte ein paar Dinge klar.

"Es ist so, dass mir – wie soll ich sagen – die Energie ausgeht." Unter anderem mit diesen Worten erklärte Jürgen Klopp seinen Rücktritt beim FC Liverpool im Sommer. Der Trainer der "Reds" wird nach über acht Jahren den englischen Topklub verlassen. Die kommenden Monate sind seine letzten in Liverpool.

Was danach passiert, darüber gab Jürgen Klopp bereits in einem Podcast vor einem halben Jahr Auskunft. Bei "Hotel Matze" sagte der 56-Jährige: "Nach Liverpool ist der Plan, wann auch immer das sein wird, ich habe Vertrag bis 2026, ein Jahr Pause zu machen. Es kann sein, dass dann Schluss ist, aber, was weiß ich, wie ich mich nach einem Jahr Pause fühle. Daher lasse ich die Tür offen."

Gleichzeitig betonte der gläubige Christ, dass ein Karriereende für ihn denkbar ist: "Aber ich hätte echt kein Problem zu sagen, es war super und jetzt dürfen alle anderen ran. Das ist meine wahrscheinlichere Lösung. Aber wie es dann wird, kann ich erst sagen, wenn ich ein Jahr Pause hatte, weil ich das noch nicht hatte."

Das deckt sich auch mit den Äußerungen, die Klopp nun in seiner Erklärung an die Liverpool-Fans tätigte: "Wenn du mich fragst: Wirst du jemals wieder als Trainer arbeiten? Jetzt gerade würde ich sagen: Nein. Aber offensichtlich weiß ich nicht, wie sich das anfühlen wird, weil ich diese Situation noch nie erlebt habe."

Klar sei nur, dass er keinen anderen Klub in England mehr trainieren werde. "Zu einhundert Prozent. Das ist nicht möglich. Meine Liebe für den Klub, mein Respekt für die Menschen ist so groß, dass ich das nicht könnte", so Klopp.

"Das war es jetzt"

Es ist nicht das erste Mal, dass Klopp über eine längere Pause nach seinem Ende in Liverpool spricht. Schon 2018 sagte er im Interview mit dem TV-Sender Sky: "Nach Liverpool werde ich sicher ein Jahr Pause machen, das ist ein klares Agreement mit meiner Familie. Aus heutiger Sicht ist es nicht ausgeschlossen, dass ich dann auch sage: 'Das hat jetzt auch echt Spaß gemacht.'"

Auch damals deutete er ein mögliches Karriereende an: "Es ist wirklich nicht ausgeschlossen, dass ich deutlich früher als das Trainer normalerweise tun, sage: 'Das war es jetzt.' Ich spüre, dass es super intensiv ist, und ich habe nicht vor, auf der Trainerbank über die Wupper zu gehen."

Noch vier Titel im Blick

Klopp gilt als emotionaler, leidenschaftlicher Trainertyp. Das ist auch an der Seitenlinie zu sehen, wo der deutsche Erfolgstrainer selten ruhig bleibt und mit seinem Team mitfiebert. Diese intensive Art fordert viel Energie, die ihn schon in Dortmund erschöpfte.

Auf sein Aus beim BVB folgte eine Erklärung, die in Absprache mit seinem Berater entstand: "Nach sieben intensiven und emotionalen Jahren 'Echter Liebe' halte ich es für sinnvoll, die unzähligen Erinnerungen zu verarbeiten, bevor ich mit meinem Trainerteam frisch und hoch motiviert eine neue Aufgabe übernehme."

Allzu lang war die Pause aber nicht. Rund vier Monate später unterschrieb er beim FC Liverpool. Es war der Beginn einer besonderen und erfolgreichen Zeit, in der Klopp mit den "Reds" unter anderem die englische Meisterschaft, die Champions League und den englischen Pokal gewann.

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Im kommenden Sommer ist die Zeit vorbei. Klopp hat die Chance, mit Liverpool noch bis zu vier Titel zu gewinnen. In der Premier League steht das Team von der Anfield Road aktuell auf Rang eins, in der Europa League steht Liverpool bereits im Achtelfinale. Im FA Cup geht es am Sonntag gegen Zweitligist Norwich City um den Sieg in der 4. Runde und im Ligapokal trifft Liverpool Ende Februar im Endspiel auf den FC Chelsea.