Mit Alkohol am Steuer Vierjähriger bei Unfall getötet: Fußballprofi zu Haftstrafe verurteilt
Weil er betrunken einen Unfall verursachte und dabei ein Kind tötete, muss ein niederländischer Fußballprofi nun in Haft. Bei Gericht kam es zu emotionalen Szenen.
Der niederländische Fußballprofi Rai Vloet muss ins Gefängnis. Der Fußballer wurde in den Niederlanden zu einer Haftstrafe von zweieinhalb Jahren verurteilt und erhält vier Jahre lang Fahrverbot.
Am 14. November 2021 hatte Vloet unter Alkoholeinfluss auf der Autobahn A4 einen Unfall verursacht. Dabei war er mit 200 Kilometern pro Stunde in das Auto einer Familie gekracht. Der vierjährige Sohn der Familie kam ums Leben.
Schuld erst spät zugegeben
Vloet hatte ausgesagt, vom Tempomat abgelenkt gewesen zu sein, den er auf 130 habe einstellen wollen. Ein Gutachter hatte festgestellt, dass das Gaspedal zum Unfallzeitpunkt voll durchgedrückt gewesen war und nicht gebremst wurde. Vloet sagte dazu nur: "Ich habe es nicht gesehen, ich kann mich nur an den Schlag erinnern. An viele Dinge kann ich mich nicht erinnern."
Der Fußballer hatte zudem erst spät zugegeben, selbst am Steuer gesessen zu haben. Zunächst hatte der befreundete Beifahrer die Schuld auf sich genommen. Die beiden waren zuvor auf einer Party in Amsterdam gewesen.
"Ich fühle Schmerz und Bedauern"
Während des Prozesses hatte sich Vloet dann jedoch reumütig gezeigt, er sagte: "Ich fühle Schmerz und Bedauern. Diese Schuld werde ich mein Leben lang mit mir herumtragen." Reue, die der Anwalt der Opfer-Familie ihm nicht abnehmen wollte. "Der Richter spricht von aufrichtiger Reue. Die Angehörigen haben diese Aufrichtigkeit nicht erfahren. Vloet hat ihnen bei der Anhörung nicht einmal in die Augen geschaut", sagte er und schätzte das Urteil als zu milde ein.
Zwar wurde Vloet nach dem Unfall von seinem Verein suspendiert, doch später setzte er seine Karriere im Ausland fort. Zunächst spielte er für den kasachischen Klub FK Astana, jetzt ist er in Russland für Ural Jekaterinburg aktiv. Das führte vor Gericht offenbar zu einer emotionalen Szene.
Mutter: "Unser Leben ist zerstört"
Einem Bericht des TV-Senders NOS zufolge soll die Mutter des toten Jungen Vloet direkt angesprochen haben: "Unser Leben ist zerstört und Sie machen weiter, als wäre nichts gewesen, spielen in Kasachstan und Russland Fußball", soll sie gesagt haben. Auf die Frage des Richters, ob der Unfall Grund für seinen Wechsel war, soll Vloet geantwortet haben: "Die Niederlande sind ein bisschen unbewohnbar geworden."
Bei der Urteilsverkündung selbst war Vloet nicht anwesend. Er kann noch Berufung gegen das Urteil einlegen.
- tz.de: "Kind (4) stirbt bei Unfall mit 200 km/h: Fußball-Profi muss lange ins Gefängnis"
