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Corona-Chaos beim DFB: Was läuft falsch bei euch?


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Corona-Chaos beim DFB
Was läuft falsch bei euch?

  • David Digili
MeinungEin Kommentar von David Digili

Aktualisiert am 11.11.2021Lesedauer: 2 Min.
In Quarantäne: Der ungeimpfte Joshua Kimmich (li.) und Süle-Kontaktperson Serge Gnabry.Vergrößern des Bildes
In Quarantäne: Der ungeimpfte Joshua Kimmich (li.) und Süle-Kontaktperson Serge Gnabry. (Quelle: imago-images-bilder)
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Gleich mehrere Nationalspieler müssen in Quarantäne. Gelernt hat man beim DFB daraus: nichts. Die Lösung? Wäre nicht bequem, aber einfach. Stattdessen regiert die Feigheit.

"Wir sollten Menschen, die sich nicht impfen lassen wollen, nicht verurteilen", sagte Hansi Flick auf der DFB-Pressekonferenz am Mittwoch. Er spricht aus eigener Erfahrung: Am Tag zuvor gab der größte Einzelsportverband der Welt bekannt, dass sich der bereits zweifach geimpfte Verteidiger Niklas Süle mit Corona infiziert hat. Vier weitere Nationalspieler müssen als Kontaktpersonen in Quarantäne. Joshua Kimmich ist ungeimpft, die Umstände der Entscheidung lassen die Vermutung zu, dass es die anderen drei auch sein könnten. Wie in der Gesamtbevölkerung auch häufen sich aktuell die Corona-Infektionen im Profifußball – und auch hier wird die Entwicklung anscheinend hingenommen. Eine Frage drängt sich auf: Was läuft falsch bei euch?

Schlimmer noch: Der Fußball stiehlt sich gerade aus seiner Verantwortung. Ausgerechnet die Sportart, die sich nur zu gerne im Glanz ihrer ach so großen gesellschaftlichen Bedeutung sonnt und die Nähe von Politik und Wirtschaft sucht – und dann auch noch ausgerechnet in Form ihres Aushängeschilds, der Nationalmannschaft.

Mehr als ein zaghaftes "letztendlich ist es ihre eigene Sache" in Richtung seiner Spieler kam dem Bundestrainer nicht über die Lippen. Dabei hätte der DFB klarmachen können: Selbstverständlich steht jedem die Entscheidung frei, sich nicht impfen zu lassen – allerdings müssen dann auch die Konsequenzen getragen werden. In diesem Fall: keine Nominierung für die Nationalmannschaft.

Rückhalt in der Bevölkerung gäbe es sehr wohl: In einer aktuell laufenden Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag von t-online meinen 68 Prozent der Fußballfans: Es sollten nur Spieler für die Nationalmannschaft nominiert werden, die gegen Corona geimpft oder genesen sind.

Stattdessen gibt der Fußball ein abschreckendes Beispiel ab: Falscher Gerechtigkeitssinn tritt an die Stelle der Vernunft, die Gesundheit aller Beteiligten wird riskiert unter dem Gebot, ja niemanden zu benachteiligen.

Der Fußball könnte vorangehen und im gesamtgesellschaftlichen Diskurs um 1G, 2G, 3G und mögliche Einschränkungen für Impfverweigerer ein deutliches Signal setzen – aktuell angesichts rapide steigender Fallzahlen besonders unter Ungeimpften. Natürlich sind Infektionen Geimpfter – siehe Süle – weiter möglich, das Risiko könnte aber minimiert werden. Und das auch noch mit einer einfachen Maßnahme.

Stattdessen eiert der DFB herum. Ein falsches Spiel – und ein feiges noch dazu.

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