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Mediziner erklärt: Deshalb fällt Marc-André ter Stegen für EM 2021 aus


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DFB-Keeper und die Patella
Mediziner erklärt: Deshalb fällt ter Stegen für die EM aus


Aktualisiert am 19.05.2021Lesedauer: 2 Min.
Marc-André ter Stegen: Der deutsche Nationaltorhüter wird die EM wegen Patellabeschwerden verpassen.Vergrößern des Bildes
Marc-André ter Stegen: Der deutsche Nationaltorhüter wird die EM wegen Patellabeschwerden verpassen. (Quelle: Action Plus/imago-images-bilder)

Marc-André ter Stegen wird nicht mit dem DFB-Team zur EM reisen. Das gab der Torwart bekannt. Grund für seine Absage ist eine OP an der Patellasehne. Was hat es damit auf sich? Ein Mediziner erklärt es t-online.

Am Montag platzte die Bombe: Marc-André ter Stegen wird der deutschen Fußball-Nationalmannschaft nicht für die Europameisterschaft (11. Juni bis 11. Juli) zur Verfügung stehen. Der Schlussmann des FC Barcelona wird sich schon morgen, dem 20. Mai, eines Eingriffs an der Patellasehne im linken Knie unterziehen müssen.

Der Ausfall des 29-Jährigen für die anstehende EM ist eine bittere Nachricht für Bundestrainer Joachim Löw, hatte er doch mit dem gebürtigen Mönchengladbacher als sicheren Vertreter von Kapitän Manuel Neuer im DFB-Tor geplant. Profitieren dürften nun wohl Eintrachts Frankfurts Kevin Trapp und Arsenals Bernd Leno, die sich bis zu ter Stegens Absage um die dritte Torhüterstelle im deutschen Kader gestritten haben.

Ist eine OP für ter Stegen unbedingt notwendig?

ter Stegen wird durch seinen OP-Termin auch am letzten Spieltag der spanischen La Liga fehlen. Barça kann jedoch als Tabellendritter ohnehin nicht mehr Meister werden und konnte sich bereits zuvor die sichere Champions-League-Qualifikation sichern. Nicht wenige Fußballfans fragen sich nun, was das für eine Verletzung ist, die ter Stegen dazu bewegt, sich noch vor der EM zu operieren, das Turnier deswegen sausen zu lassen – und das, wo er doch noch am Wochenende für Barcelona im spanischen Titelkampf das Tor hütete. Konkret stellt sich die Frage: Was hat sich ter Stegen für eine Verletzung genau da eigentlich zugezogen – und hätte die OP nicht auch bis nach der EM warten können?

"Patellasehnenerkrankungen sind tatsächlich Erkrankungen, die überwiegend im Bereich des Spitzen- und Leistungssportes und vor allem bei Sprung- und Kraftsportarten auftreten", erklärt Priv.-Doz. Dr. Karsten Labs, Chefarzt der Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie und Sportorthopädie am Vivantes-Humboldt-Klinikum in Berlin für t-online. "Die Patellasehne ist die wichtigste Verbindung von Ober- und Unterschenkel und liegt am unteren Pol der Kniescheibe. Problematisch im Torwarttraining kann zum Beispiel das Springen aus der Hocke sein, im amerikanischen spricht man auch von 'Jumper Knee.'"

Mediziner: Patienten haben sogar beim Sitzen Schmerzen

Das Patellaspitzensyndrom – wie es medizinisch korrekt heißt – sei ein Krankheitsbild, "welches auf einen Verschleiß durch Überlastung zurückzuführen ist", so Dr. Labs, "unter starker Belastung verbreitert sich die Sehne und es bilden sich feine Einrisse. (...) Patienten sind dann nicht mal mehr in der Lage zu joggen oder auch nur ohne Schmerzen im Knie zu sitzen." Der Mediziner weiter: "Ich denke, dass ter Stegen hier einfach an seine Belastungsgrenze gestoßen ist."

Da Spitzensportler "praktisch nie in die Regenerationsphase von mindestens acht Wochen kommen", könne eine solche Verletzung bei ihnen nicht konservativ behandelt werden. Eine Operation wird unumgänglich.

Bei der OP werde die Sehne "geputzt", erklärt Dr. Labs. Bedeutet: "Entzündliches Gewebe wird entfernt und freie Nervenenden verödet. In einigen Fällen wird auch etwas Knochen vom unteren Kniescheibenpol entfernt. Bis die Patienten nach dem Eingriff wieder voll wettkampfsfähig sind, vergehen dann locker acht Wochen."

Verwendete Quellen
  • Gespräch mit Priv.-Doz. Dr. Karsten Labs
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