Bundesliga kompakt Leipzig vorerst Nummer eins - Bayern patzt gegen Bayer
Berlin (dpa) - RB Leipzig ist zumindest bis Sonntagnachmittag die Nummer eins in der Fußball-Bundesliga.
Bevor der FC Bayern mit einem 1:2 die erste Niederlage und damit einen empfindlichen Rückschlag unter Interimscoach Hansi Flick kassierte, hatten die Leipziger bereits ihre Pflichtaufgabe beim Tabellenletzten erfolgreich gelöst und durch das 3:2 gegen den SC Paderborn auch Borussia Mönchengladbach überholt. Die Mannschaft vom Niederrhein kann aber an diesem Sonntag (15.30 Uhr) mit einem Sieg gegen den SC Freiburg wieder auf Platz eins klettern.
Gladbach hat mit 25 Punkten zwei Zähler weniger als RB, punktgleicher Dritter ist der FC Schalke nach seinem Sieg am Freitagabend zum Auftakt des 13. Spieltags gegen den 1. FC Union Berlin. Bayern liegt auf vier mit 24 Zählern vor Borussia Dortmund. Der BVB schloss dank eines 2:1-Siegs beim Debüt von Jürgen Klinsmann als Trainer von Hertha BSC zum Rekordmeister auf. Jeweils 1:1 trennten sich der 1. FC Köln (8/17.) vom FC Augsburg (14/12.) und 1899 Hoffenheim (21/7.) von Fortuna Düsseldorf (12/13.).
LEIPZIGER BANGEN NACH EINEM BLITZSTART
0:1 in der dritten Minute, 0:2 in der vierten Minute. Den Anfang machte Patrick Schick. Erstmals stand der Leihspieler von der AS Rom in der RB-Startelf in einem Meisterschaftsspiel. Nach Vorlage von Timo Werner blitzte sein Können auf, Paderborn war überfordert. Beim 18-Meter-Schuss von Marcel Sabitzer wirkte SC-Torwart Leopold Zingerle nicht gerade souverän. Das 3:0 übernahm Nationalspieler Werner in der 26. Minute. Gelaufen, oder? Nein. Nach einem wegen Abseits aberkannten Treffers von Streli Mamba gelang eben diesem in der 62. Minute das 1:3. Und dann legte auch noch Kapitän Klaus Gjasula (73.) nach. Leipzig fand kaum mehr statt. Rettete den Sieg aber irgendwie noch und kletterte so an die Tabellenspitze.
BAYERN PATZT GEGEN BAYER
Die Serie unter Flick ist zuende gegangen. Nach vier Siegen und 16:0 Toren in vier wettbewerbsübergreifenden Partien tat die Heimniederlage gegen Leverkusen besonders weh. Die Gäste-Führung durch Leon Bailey glich Thomas Müller aus. Direkt danach traf der Leverkusener aber erneut. Bayern rannte an, hatte Chancen en masse, auch Robert Lewandowski - jüngst noch Vierfach-Schütze bei Bayerns 6:0 gegen Belgrad in der Champions League. Diesmal aber traf auch München personifizierte Tormaschine nicht. Selbst als Leverkusen ab der 82. Minute nach einem Platzverweis gegen Jonathan Tah in Unterzahl spielt, gelang nicht mehr der erneute Ausgleich.
KLINSMANNS DEBÜT GEHT VERLOREN, FAVRE ATMET AUF
Klinsmann bekam direkt das volle Hertha-Programm. Auf eine Ansprache wie einst als Bundestrainer hatte der 55-Jährige nach eigenen Angaben verzichtet, seine Spieler aber zu einem mutigen und aggressiven Auftritt gegen die Dortmunder aufgefordert. Nach dem 0:1 durch Jadon Sancho in der 15. Minute klatschte er seiner Mannschaft aufmunternd zu, nach dem 0:2 zwei Minuten später durch Thorgan Hazard stand auch die neue Hertha-Hoffnung erstmal fassungslos am Rand. Nach dem Anschlusstor durch Vladimir Darida wuchs die Hoffnung wieder. In Überzahl nach einer Gelb-Roten Karte gegen Mats Hummels traf Davie Selke - das Tor wurde vom Videoreferee aber aberkannt.
HENNINGS RETTET DÜSSELDORF EINEN PUNKT
Die Entscheidung zugunsten der Hoffenheimer Gastgeber schien bereits in der sechsten Minute durch Andrej Kramaric gefallen zu sein. Danach bestimmten die Kraichgauer zwar weitgehend, was auf dem Platz passierte, viel war das aber nicht. Die Furcht vor einer neuerlichen Pleite wie gegen den FSV Mainz 05 (1:5) dürfte auch eine Rolle gespielt haben. Und die Düsseldorfer? Sie kamen in der zweiten Hälfte besser ins Spiel, und wer sonst als Rouwen Hennings (87.) belohnte die Rheinländer mit einem Punkt.
WENIGSTENS EIN PUNKT FÜR KÖLN BEI HEIMPREMIERE VON HELDT UND GISDOL
Vor dem Anpfiff betonte der neue Sportdirektor Horst Heldt noch das Vertrauen in den aktuellen Kader. Aufatmen konnten er und der neue Coach Markus Gisdol noch, als Timo Horn einen Foulelfmeter von Andre Hahn parierte. Nach wiederholtem Foulspiel kassierte Abwehrmann Rafael Czichos (39.) die Gelb-Rote Karte, kurz danach die Kölner Mannschaft das 0:1 (43.) durch Florian Niederlechner. Zumindest numerisch herrschte noch vor der Pause wieder Gleichstand, Hahn sah ebenfalls die Gelb-Rote Karte. Für das Unentschieden und damit einen Lichtblick sorgte Jhon Cordoba vier Minuten vor Schluss.