Deutsche Nummer Eins Jens Lehmann versteht ter Stegen - Aber: Neuer "ist besser"
München (dpa) - Ex-Nationaltorwart Jens Lehmann hat in der Diskussion um die deutsche Nummer eins Verständnis für Herausforderer Marc-André ter Stegen geäußert.
"Ich finde eigentlich ganz gut, dass er das gesagt hat", merkte Lehmann in der TV-Sendung "Sky 90" an. Zumal der Schlussmann des FC Barcelona "nichts gegen Manuel Neuer" gesagte habe. "Es war sehr ordentlich, was er alles gesagt hat", meinte Lehmann.
Ter Stegen war in den EM-Qualifikationsspielen der deutschen Fußball-Nationalmannschaft gegen die Niederlande (2:4) und in Nordirland (2:0) nicht zum Einsatz gekommen. Anschließend hatte er sich in Spanien bei einem Marketingtermin enttäuscht dazu geäußert. "Ich gebe in jedem Spiel mein Bestes, um die Entscheidung schwerer zu machen. Ich versuche alles, um im Tor zu stehen. Aber diese Reise mit der Nationalelf war für mich ein schwerer Schlag", sagte ter Stegen.
Lehmann meinte, dass ter Stegen sogar Vorbildcharakter haben könnte. "Ich finde im Gegenteil, die Feldspieler könnten das auch mal äußern. 'Ich muss da jetzt mal spielen'", sagte der deutsche WM-Torhüter von 2006. "Dann regen sich vielleicht auch ein paar andere auf, aber das fehlt uns ja auch ein bisschen."
Lehmann hatte sich mit dem damaligen Bayern-Torwart Oliver Kahn lange einen Zweikampf geliefert und letztlich vom damaligen Bundestrainer Jürgen Klinsmann den Vorzug für die Heim-WM bekommen. Sportlich sieht Lehmann nun Bayern-Torwart Manuel Neuer im Vergleich mit ter Stegen vorn. "Der Manuel ist besser. Er hat halt alles. Er ist komplett."
Neuer hatte nach dem 1:1 der Münchner bei RB Leipzig seine Meinung recht offensiv kundgetan. "Ich weiß jetzt nicht, ob uns das hilft", sagte der 33-Jährige zu den Aussagen seines sechs Jahre jüngeren Kontrahenten. "Wir sind eine Mannschaft und müssen zusammenhalten, auch die Torhüter", forderte Neuer.
Bundestrainer Joachim Löw hatte nach der Partie in Belfast angekündigt, dass ter Stegen noch Einsätze in diesem Jahr bekommen soll. In Nordirland habe er erneut auf Neuer gesetzt, um nach diversen Ausfällen das Team nicht auch noch auf der Torhüterposition zu verändern.