Verband bestätigt Nach Chaos-WM: Spanien verpflichtet Ex-Barça-Trainer
Spanien hat einen neuen Nationaltrainer. Mit dem ehemaligen Barcelona-Coach Luis Enrique übernimmt der prominenteste Kandidat. Doch er steht vor einer gewaltigen Aufgabe.
Alle Macht für Luis Enrique: Der Ex-Coach des FC Barcelona wurde vom spanischen Fußball-Verband RFEF am Montag zum neuen Nationaltrainer bestimmt. Enrique, bis 2017 bei den Katalanen tätig, erhält einen Zweijahresvertrag.
Funktioniert Enriques System auch ohne Messi?
Unter Vorgänger Fernando Hierro, der als Feuerwehrmann kurz vor WM-Beginn für den gefeuerten Julen Lopetegui eingesprungen war, scheiterte die Furia Roja im WM-Achtelfinale im Elfmeterschießen an Gastgeber Russland. Einstimmig habe sich das Präsidium für den 48 Jahre alte Ex-Nationalspieler entschieden, sagte Verbands-Präsident Luis Rubiales. In der kommenden Woche soll Enrique vorgestellt werden.
Wie Rubiales enthüllte, wird der Vertrag mit Luis Enrique eine Ablöseklausel enthalten, um eine mögliche neue "Affäre Lopetegui" zumindest zu erschweren. Der Ex-Coach unterschrieb kurz vor der WM einen Vertrag bei Real Madrid – und musste daraufhin zwei Tage vor Turnierbeginn ersetzt werden.
Unter den Kandidaten des Verbandes war Enrique der prominenteste Name gewesen. Er hatte die Katalanen als Nachfolger von Pep Guardiola in drei Jahren zu neun Titeln geführt, darunter zwei spanische Meisterschaften und ein Champions-League-Triumph. Er gilt als treuer Schüler der Fußballdoktrin Guardiolas: Ballbesitz-Fußball, viel Pressing und schnelles Umschaltspiel. Aber bei Barça konnte er auf die Dienste eines Lionel Messi zurückgreifen.
Viele Baustellen bei WM
Seit einem Jahr war der 62-malige Nationalspieler ohne Job und hatte sein Interesse schon lange hinterlegt. Durch sein Charisma und seine großen Erfolge als Spieler und Trainer genießt er bei den spanischen Stars um Kapitän Sergio Ramos viel Respekt. Seine größte Aufgabe: Er muss die Asse der Super-Teams Barça und Real Madrid im Nationaldress vereinen.
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Man darf gespannt sein, ob Enrique auch personell eine Zäsur bei den erfolgsverwöhnten Spaniern einläutet. Die Auftritte in Russland ließen nach dem guten Auftakt gegen Portugal (3:3), als die Furia Roja Nehmerqualitäten bewies und einen 0:1- bzw. 1:2-Rückstand gegen den Europameister um Superstar Cristiano Ronaldo in einen 3:2-Vorsprung verwandelte, zu wünschen übrig.
Es wurde während der Endrunde offensichtlich, dass eine große Ära – vor allem verknüpft mit dem Namen Andres Iniesta – vorbei ist. Der Mittelfeldstar wird bekanntlich Teamkollege von Weltmeister Lukas Podolski bei Vissel Kobe (Japan).
Nun liegt es an Enrique, eine neue Ära einzuleiten.
- Nachrichtenagentur sid