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WM 2018 – "Selbstherrlich": Lothar Matthäus rechnet mit DFB-Elf und Löw ab


Deutschlands WM-Aus
"Selbstherrlich": Matthäus rechnet mit DFB-Elf und Löw ab

Von dpa, t-online
Aktualisiert am 28.06.2018Lesedauer: 2 Min.
Lothar Matthäus feuert die Nationalelf beim Spiel gegen Mexiko an: Nun hat sich der Rekordnationalspieler zum WM-Aus geäußert.Vergrößern des Bildes
Lothar Matthäus feuert die Nationalelf beim Spiel gegen Mexiko an: Nun hat sich der Rekordnationalspieler zum WM-Aus geäußert. (Quelle: MAGICS / Peter Schatz/imago-images-bilder)

Wer trägt

Nach dem historischen Vorrunden-Aus bei der WM in Russland hat Rekordnationalspieler Lothar Matthäus der DFB-Auswahl Selbstüberschätzung und Bundestrainer Joachim Löw falsche Personalentscheidungen vorgeworfen.

Schon in der Vorbereitung habe es viele Probleme und schlechte Testspiele gegeben, schrieb der Weltmeister von 1990 in einem Gastbeitrag für die "Bild"-Zeitung. "Und was ich in den drei Gruppenspielen auf dem Platz sah, hat diese Spaltung des Teams vollkommen bestätigt. Die Mannschaft war keine Einheit. Sie hat keine Leidenschaft gezeigt. Und viel schlimmer: Sie war selbstherrlich."

Bei den ebenfalls enttäuschend verlaufenen WM-Endrunden 1994 und 1998 habe die Nationalelf zumindest in der Gruppenphase oder im Achtelfinale zeitweise ordentlich gespielt, teils auch starke Halbzeiten abgeliefert. "Davon kann diesmal nicht die Rede sein", bilanzierte Matthäus.

"Der Mannschaft fehlten Typen mit Ecken und Kanten"

Auch Löw stehe nun zu Recht in der Kritik wegen seiner Kaderplanung. "Der Mannschaft fehlten Typen mit Ecken und Kanten wie Bayerns Sandro Wagner", kritisierte Matthäus, der mit der Nationalelf Bulgariens zuletzt vor sieben Jahren ein Team trainierte. Beim WM-Personal habe Löw auch nicht genügend Wert auf schnelle Spieler wie Leroy Sané gelegt, der beim englischen Meister Manchester City zum Stammpersonal zählt, aber überraschend nicht mit nach Russland fahren durfte.

An einen Rücktritt Löws glaubt Matthäus nach eigenen Worten zwar nicht. Der vor dem Turnier verpasste Umbruch sei aber spätestens jetzt unumgänglich. "Die Mannschaft muss rund um Führungsspieler wie (Manuel) Neuer und (Toni) Kroos mit neuen Gesichtern aufgebaut werden", forderte der 150-malige Nationalspieler. Junge Talente wie Niklas Süle, Timo Werner und Leon Goretzka gelte es zudem viel stärker einzubinden.

Verwendete Quellen
  • dpa
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