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WM 2018: Wirbel Julian Brandts Selfie – die Kritik trifft den Falschen


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Mexiko-Spiel
Nach Fan-Selfie: Die Kritik trifft den Falschen

MeinungEin Kommentar von Noah Platschko

Aktualisiert am 19.06.2018Lesedauer: 2 Min.
Julian Brandt: Der Nationalspieler kurz vor seiner Einwechslung mit Co-Trainer Thomas SchneiderVergrößern des Bildes
Julian Brandt: Der Nationalspieler kurz vor seiner Einwechslung mit Co-Trainer Thomas Schneider (Quelle: Matthias Koch/imago-images-bilder)

Nach der Niederlage gegen Mexiko echauffiert sich das Netz wegen eines Fan-Selfies von Julian Brandt. Die Kritik ist allerdings nicht nur überzogen, sondern völlig unangebracht.

Die Auftaktniederlage gegen Mexiko (0:1) war gerade erst ein paar Minuten alt, als eine Aktion abseits des Platzes für Aufsehen sorgte. Kurz vor dem Spielertunnel ließ sich Julian Brandt zu einem Fan-Selfie hinreißen, lächelte in die Kamera. Grund genug für Medien und soziale Netzwerke, den Jungnationalspieler an den Pranger zu stellen. Dabei ist die Kritik völlig unangebracht.

Brandt als Lichtblick

Dass Julian Brandt nach einer historischen Auftaktpleite lächelnd Fotos schießt, mag den ein oder anderen verwundert haben, schließlich ist das Weiterkommen der Mannschaft nun gefährdet. Brandt allerdings vorzuwerfen, dass er die Niederlage weglächeln würde, entbehrt jeglicher Grundlage.

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"Ich wollte in den Spielertunnel, da kam der kleine Junge und hat geschrien. In der Sekunde denkst du gar nicht darüber nach. Du tust dem Kleinen den Gefallen oder halt nicht", sagte der 22-Jährige der "Bild"-Zeitung. In Zeiten, in denen Spieler immer wieder Abschottung und Arroganz vorgeworfen wird, eine höfliche Geste. Dass der Ärger über die verdiente Niederlage nun auf Brandts Selfie-Aktion projiziert wird, ist aus zweierlei Gründen absurd. Zum einen waren es die etablierten Kräfte auf dem Feld, die vieles schuldig geblieben sind und dementsprechend die Niederlage zu verantworten hatten.

Zum anderen war gerade Brandt, wenn auch erst kurz vor Spielende eingewechselt, ein Lichtblick in einer phlegmatischen Löw-Elf. Der Leverkusener hatte mit seinem Distanzschuss den Ausgleich auf dem Fuß (89.), sorgte mit klugen Pässen für Unruhe. Julian Brandt war ein belebendes Element im Spiel nach vorne und konnte sich in den wenigen Minuten für einen Startelfeinsatz gegen Schweden empfehlen.

Provokativ ausgedrückt: Wenn einer nach Spielende das Recht hatte, ein Selfie zu schießen, dann Brandt.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
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