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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Der große Kader-Check In der Abwehr werden WM-Helden rasiert
Am 15. Mai benennt Löw seinen vorläufigen WM-Kader, der endgültige muss am 4. Juni stehen. In Teil 1 des großen WM-Checks geht es darum, welche Defensivspieler dabei sind und wer zittert.
Die Länderspiele gegen Spanien und Brasilien waren die letzten, bevor Bundestrainer Joachim Löw den vorläufigen WM-Kader am 15. Mai benennt. "26 waren jetzt nominiert, da kommen noch drei, vier Spieler dazu. Daraus wird sich der Kader ergeben", sagt Nationalmannschaftsdirektor Oliver Bierhoff.
t-online.de macht den großen Kader-Check: Wer ist sicher dabei und wer zittert noch? Hier kommt Teil 1 zu den Torhütern und der Abwehr.
► Manuel Neuer: Der Kapitän kam in dieser Saison verletzungsbedingt nur auf vier Pflichtspiele für den FC Bayern. Nach seinem Haarriss im Mittelfuß kämpft er für das Comeback, absolvierte diese Woche seine erste Einheit auf dem Platz: Zwei mal zehn Minuten Laufen. Ein Wettlauf mit der Zeit. Wenn er irgendwie fit und einsatzfähig wird, ist er dabei. Glaubt man Löw, schafft er es. WM-Wahrscheinlichkeit: 80 Prozent.
► Marc-André ter Stegen: Nach zwei Jahren als Nummer eins des FC Barcelona und einer deutlichen Leistungssteigerung im Nationalteam ist er die klare Nummer zwei hinter Neuer. Wird der nicht rechtzeitig fit, ist ter Stegen sogar die Nummer eins. WM-Wahrscheinlichkeit: 100 Prozent.
► Kevin Trapp: Bei Paris nur noch Ersatz, beim Test gegen Brasilien sichtlich verunsichert. Aber: Statt zur Halbzeit wie geplant zu wechseln, gab Löw ihm auch in der zweiten Hälfte noch die Chance, seine Sicherheit wiederzugewinnen. Ein Vertrauensbeweis? WM-Wahrscheinlichkeit: 60 Prozent.
► Bernd Leno: Der Torwart von Bayer Leverkusen spielt eine durchwachsene Saison. Mal Weltklasse, mal ein paar Unsicherheiten. Er kämpft mit Trapp um die Rolle des dritten Torhüters. Schafft Neuer es nicht, ist er dabei – sonst wird es eng. WM-Wahrscheinlichkeit: 40 Prozent.
► Jonas Hector: Einer der ganz wenigen Spieler, die mit ihrem Verein nicht regelmäßig international spielen – bei Löw aber eine echte Bank. Konkurriert mit Marvin Plattenhardt um den Posten links in der Viererkette und hat dabei leichte Vorteile. Eines ist klar: Beim Turnier wird er dabei sein. WM-Wahrscheinlichkeit: 100 Prozent.
► Marvin Plattenhardt: Gegen Brasilien war er einer der Lichtblicke. Auch aufgrund mangelnder Alternativen links in der Viererkette wird der Herthaner beim Turnier wohl dabei sein. Löw sagte zuletzt: "Links haben wir eigentlich zwei Spieler. Jonas Hector, mit dem ich sehr zufrieden bin. Und Marvin Plattenhardt. Er war jetzt einige Male bei uns. Er hat gegen Frankreich im November ein sehr, sehr gutes Spiel gemacht. Wenn ich mir überlege, dass ich die Positionen doppelt besetzen muss, sind das die ersten beiden Kandidaten." Plattenhardt wird wohl erstmal als Backup für Hector fungieren. WM-Wahrscheinlichkeit: 95 Prozent.
► Joshua Kimmich: Vor dem 1:1 gegen Spanien wurde er als Nationalspieler des Jahres 2017 ausgezeichnet. Rechts in der Viererkette ist er gesetzt. Kimmich ist der legitime Nachfolger von WM-2014-Kapitän Philipp Lahm und sicher dabei. WM-Wahrscheinlichkeit: 100 Prozent.
► Mats Hummels: Leistungsträger, Wortführer, Stammspieler – Hummels ist dabei. WM-Wahrscheinlichkeit: 100 Prozent.
► Jerome Boateng: Leistungsträger, Wortführer, Stammspieler – Boateng ist dabei. WM-Wahrscheinlichkeit: 100 Prozent.
► Antonio Rüdiger: Kein Zufall, dass er gegen Brasilien in die Mannschaft gerückt ist und eine solide Vorstellung bot. Rüdiger ist beim FC Chelsea und in der Nationalmannschaft ein fester Bestandteil. Unter Löw Stand jetzt Innenverteidiger Nummer drei. WM-Wahrscheinlichkeit: 90 Prozent.
► Niklas Süle: Trotz der starken Konkurrenz mit Hummels und Boateng hat Süle in dieser Saison schon 31 Pflichtspiele für den FC Bayern absolviert. Obwohl er erst 22 Jahre alt ist, ist er in der Innenverteidigung eine extrem verlässliche Alternative – und hat sehr gute WM-Chancen. WM-Wahrscheinlichkeit: 80 Prozent.
► Matthias Ginter: Beim Gewinn der Weltmeisterschaft 2014 war er zwar dabei, einen Einsatz bekam er nicht. Ginter ist ein Wackelkandidat. Löw schätzt ihn, aber die Konkurrenz ist brutal. Gegen Spanien und Brasilien bekam er keine Chance, sich zu zeigen. Im Verein spielt er eine sehr ordentliche Saison für Borussia Mönchengladbach. WM-Wahrscheinlichkeit: 50 Prozent.
► Benedikt Höwedes: Bei der WM 2014 war er auf der ungewohnten Linksverteidiger-Position gesetzt und ein wichtiger Faktor auf dem Weg zum Weltmeistertitel. Jetzt ist er außen vor. Erst verletzt, dann nicht nominiert und links liegen gelassen. WM-Wahrscheinlichkeit: 5 Prozent.
► Shkodran Mustafi: Der Arsenal-Verteidiger war lange ein wichtiger Bestandteil der Nationalmannschaft unter Löw, allerdings stand er zuletzt bei sechs von acht Spielen nicht mal im Kader, zweimal davon verletzungsbedingt. Obwohl der Bundestrainer weiß, was er an ihm hat, scheint der Weltmeister von 2014 diesmal außen vor. WM-Wahrscheinlichkeit: 5 Prozent.
► Jonathan Tah: Der 22-Jährige spielte dreimal für die A-Nationalmannschaft, ist aber erstmal weiter für die U21 eingeplant. WM-Wahrscheinlichkeit: 0 Prozent.
- Eigene Recherchen
- Spieler-Profile bei transfermarkt.de
- Nachrichtenagenturen dpa, sid
- Pressekonferenzen des DFB