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Thomas Müller und Mats Hummels: Nach dem Spiel werden sie auch fehlen


Mats Hummels und Thomas Müller
Das war mehr als nur ein Spruch


07.04.2025 - 09:27 UhrLesedauer: 2 Min.
Mats Hummels (l.) und Thomas Müller: Der eine beendet seine Karriere, der andere verlässt die Bayern.Vergrößern des Bildes
Mats Hummels (l.) und Thomas Müller: Der eine beendet seine Karriere, der andere verlässt die Bayern. (Quelle: IMAGO/Frank Hoermann / SVEN SIMON)
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Mats Hummels hört auf, Thomas Müller verlässt wahrscheinlich die Bundesliga. Große Veränderungen für zwei große Spieler, die nicht nur auf dem Platz fehlen werden.

"Ich glaube, wir haben das Spiel gewonnen." – Spieler X nach einem 2:0-Sieg.

"Der Gegner hat es vielleicht mehr gewollt als wir." – Spieler Y nach einem späten Gegentor.

"Wir müssen einfach den Bock umstoßen." – Spieler Z, der mit seinem Team in der Krise steckt.

Offensichtliche, inhaltsleere oder floskelhafte Aussagen wie diese fallen häufig, wenn Spieler nach dem Abpfiff an die Fernsehmikrofone treten. Von Thomas Müller und Mats Hummels kamen sie (fast) nie. Beide nahmen sich Zeit, hörten sich die Fragen genau an und gingen in den offenen Austausch mit den Reportern. Sie gaben Einblicke in die Gedanken eines Sportlers, in den taktischen Plan der Mannschaft oder in ihre eigene Gefühlswelt.

Sie waren dabei ehrlich und direkt. Sie legten sich auch mal mit einem Journalisten an, ließen ihren Emotionen freien Lauf. Sie waren nahezu immer echt und menschlich. Nicht das Produkt einer vereinseigenen Medienschulung, die eine austauschbare Phrase an die nächste reiht und darauf wartet, dass das Interview endlich vorbei ist. Das kam bei Fans und Reportern an. Doch mit Hummels' Karriereende und Müllers Abschied aus München, und womöglich auch aus Deutschland, werden ihre Stimmen nach den Spielen fehlen.

Dabei bräuchte es viel mehr von ihnen.

Die Vereine sollten den Spielern nicht aus Angst vor negativen Schlagzeilen abtrainieren, eigene Meinungen und Einschätzungen zu äußern, sondern sie vielmehr dazu ermutigen, ihre Gedanken gut auszudrücken. Es geht dabei nicht nur um möglichst provokante oder laute Aussagen. Es geht um Hintergrund, um Expertise. Denn die fehlt viel zu oft, wenn die Mikrofone angehen. Die kommt nicht nur bei Medien gut an, sondern vor allem bei den Fans, für die diese Interviews geführt werden.

Müller galt beim FC Bayern zuletzt als eine Art "Außenminister", der den Verein medial repräsentierte, auch wenn er selbst nur noch wenig spielte. Doch er wusste, dass das eine seiner Stärken ist, mit der er dem Team helfen kann. Und das hat er getan. Er hat Medienarbeit verstanden, Reporter respektiert und sie ernst genommen. Dazu gab es immer wieder eine Prise Humor, einen frechen Spruch und ein breites Müller-Lachen. Ein passender Mix, für den er von Journalisten und Fans zu Recht geschätzt wurde.

Junge Spieler sollten sich ein Beispiel an Typen wie Müller und Hummels nehmen und erkennen, welche Chancen darin stecken, das eigene Profil auf diese Art und Weise zu schärfen. Aus der Masse herauszustechen. Die höchste Priorität sollte natürlich immer die Leistung auf dem Platz haben. Aber wenn die Leistung neben dem Platz auch stimmt, sind die Fans noch glücklicher. Also: weniger "Bock umstoßen" müssen und Offensichtliches "glauben", lieber mehr Ehrlichkeit und Offenheit.

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Verwendete Quellen
  • Eigene Beobachtungen
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