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FC Bayern: Ralf Rangnick sagt ab – das bittere Triple ist perfekt


Absage von Ralf Rangnick
Diese Zeiten sind vorbei

MeinungVon Julian Buhl

Aktualisiert am 02.05.2024Lesedauer: 3 Min.
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Max Eberl: Der Sportvorstand des FC Bayern steht unter Druck.Vergrößern des Bildes
Max Eberl: Der Sportvorstand des FC Bayern steht unter Druck. (Quelle: IMAGO/Bernd Feil/M.i.S.)

Mit Ralf Rangnick hat dem FC Bayern auch der dritte Wunschkandidat abgesagt. Die Trainersuche wird damit immer komplizierter. Vor allem für einen Verantwortlichen.

Jetzt ist das bittere Triple für den FC Bayern also perfekt. Mit Ralf Rangnick hat dem Rekordmeister nun nämlich auch der dritte Wunschkandidat für den Posten des Cheftrainers abgesagt. Der 65-Jährige will stattdessen lieber österreichischer Nationaltrainer bleiben. Die nächste Watschn für die Bayern.

Seine Absage macht noch mal deutlich: Die Zeiten, in denen jeder Trainer bis hin zu Branchenprimus Pep Guardiola kommt, wenn die Bayern rufen, sind vorbei. Der deutsche Rekordmeister hat jetzt jedenfalls ein mächtiges Trainerproblem.

Ihr absoluter Plan A war bereits vor Wochen gescheitert, nachdem sich Xabi Alonso entschieden hatte, seiner Meistermannschaft bei Bayer Leverkusen treu zu bleiben – und nicht nach München zu wechseln. Auch Julian Nagelsmann, mit dem konkret über eine Rückkehr nach München verhandelt wurde, verlängerte zuletzt lieber seinen Vertrag als Bundestrainer.

Mit Rangnick schien nun endlich der Kandidat gefunden zu sein, von dem sowohl die sportliche Führung um Sportvorstand Max Eberl und Sportdirektor Christoph Freund als auch die Klubbosse überzeugt waren. Die Bayern wähnten sich bei ihrer schon zehn Wochen andauernden Suche unmittelbar vor der Ziellinie, glaubten Rangnicks Ja bereits sicher zu haben. Auch deshalb trifft die Bayern dessen finales Nein hart.

 
 
 
 
 
 
 

Möglicherweise hat Uli Hoeneß mit seinem bisweilen aufbrausenden Temperament Rangnick bei seiner Entscheidung beeinflusst – aber das kann nur er beantworten. Hoeneß hatte dem scheidenden Chefcoach Thomas Tuchel erst am Freitag unterstellt, keine jungen Spieler entwickeln zu wollen. Und Rangnick bei der Suche nach Tuchels Nachfolger öffentlich nur zur dritten Wahl erklärt.

Die vorzeitige Trennung von Tuchel im Sommer wurde bereits Ende Februar beschlossen. Dass es auch im Falle eines möglichen Champions-League-Siegs kein Zurück mehr geben wird, steht für beide Seiten bereits fest. Hoeneß setzte mit seinen Aussagen da nur noch einmal ein großes Ausrufezeichen dahinter.

Und jetzt? Wie geht es also weiter? Gefühlt müssen Eberl und Freund bei ihrer Fahndung nach einem neuen Coach noch einmal von vorne anfangen. Egal, auf wen die Wahl am Ende fallen sollte: Er wäre nach Alonso, Nagelsmann und Rangnick mittlerweile nur noch Bayerns D-Lösung.

Dabei scheint jetzt nichts mehr ausgeschlossen zu sein. Das gilt nun auch wieder für mögliche Übergangsszenarien etwa mit Lucien Favre oder eine Rückkehr von Sextuple-Trainer Hansi Flick als Notlösung. Um sich möglicherweise in einem Jahr neue Optionen mit einer größeren Trainerlösung wie Jürgen Klopp, der zunächst eine Pause machen will, oder Xabi Alonso zu schaffen.

Eberl hatte die Entscheidung in der Trainerfrage ursprünglich bis Ende April angekündigt. Das Ziel hat er nun verfehlt. Die Zeit drängt immer mehr. Auch die Kaderplanungen und der im Sommer vorgesehene Umbruch sind schließlich eng mit der Benennung des neuen Chefcoachs verknüpft.

Dass Eberl bei der Fahndung nach diesem Mann intern auf starke Meinungen und teilweise auch Widerstände gestoßen ist, ist eine in dieser Form neue Erfahrung für den 50-Jährigen. Es ist und bleibt eine komplizierte Aufgabe, mit der er als Sportvorstand gemeinsam mit Freund betraut wurde.

Es ist seine erste große Aufgabe bei Bayern und dementsprechend eine, an der er sofort gemessen wird. Eberl ist zwar erst knapp zwei Monate beim Rekordmeister. Trotzdem weiß auch er, dass seine Eingewöhnungs- und Schonzeit längst vorbei ist: Er muss jetzt liefern.

Verwendete Quellen
  • Eigene Beobachtungen
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