"Ribéry tickt anders als ein Effenberg" Mehmet Scholl kritisiert den DFB scharf
Mehmet Scholl ist für seine starke Meinung bekannt. Nun hat sich der frühere Bayern-Spieler zum DFB geäußert – und diesen attackiert.
Mehmet Scholl war lange Zeit aus der Öffentlichkeit verschwunden. Nun ist er wieder zurück und steht für "Triple – der Schüttflix-Fußballtalk" bei Sky vor der Kamera. Dieser wird donnerstags nach Champions-League-Spieltagen gesendet. Mit seiner Rückkehr ist auch der Kritiker Scholl zurück, der sich jetzt zum Deutschen Fußball-Bund (DFB) und dessen Jugendkonzept geäußert hat.
In "Meine Geschichte – das Leben von Mehmet Scholl" auf Sky wird Scholl gefragt, warum er wieder zurück im Fernsehen ist. Diese Entscheidung habe mit einer Entwicklung im Fußball zu tun: "Es hat sich ein bisschen was in die richtige Richtung verändert." Dann legt er nach: "Der einzige, der das zerstören kann, ist der DFB mit seinem Konzept."
Scholl: "Dachte mir nur um Gottes Willen"
Das Konzept habe der Europameister von 1996 vorab bekommen: "Als ich das gelesen habe, dachte ich mir nur um Gottes Willen. Das, was an Erfolg rauskommen soll, wird mit dem Konzept ganz schwierig."
Dies läge daran, dass es "keine Reihenfolge, keine Gewichtung, keine Unterschiede zwischen den Kindern und den Menschen" gäbe. "Ein Franck Ribéry tickt ganz anders als ein Stefan Effenberg – schon in der Jugend", so Scholl.
Der DFB hatte kürzlich das neue Jugendkonzept vorgestellt. Die Nachwuchsreform verändert den Spielbetrieb von der G- bis zur E-Jugend, da Turniere mit kleineren Teams die klassischen Vereinsduelle ersetzen. In der E-Jugend lässt der DFB bisher noch einen Ligabetrieb im Modus Sieben gegen Sieben zu.
"Genieße es auch mal, aus allem auszusteigen"
Scholl bemängelt zudem, dass das aufgesetzte Schreiben nur für diejenigen zu verstehen sei, die das "Fußballlehrer-Amt" studiert hätten. Auch der Weg und die Förderung eines Kindes werden laut ihm nicht aufgezeigt. Er würde jedoch als Erster gratulieren, sollte das Konzept so aufgehen, wie erhofft.
Zu seinem eigenen Weg und seinen Auszeiten außerhalb des TV-Bildschirmes sagt Scholl: "In meinem Leben ist es generell so, dass ich es auch mal genieße, aus allem auszusteigen. Das war nach der langen Bayern-Zeit auch der Fall. Da war dann Zeit für andere Sachen und es stand nicht nur Fußball im Vordergrund." Jetzt sei er bereit, sich wieder dem Fußball als Experte zu widmen.
- sport.sky.de: "Meine Geschichte – das Leben von Mehmet Scholl"