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WM-Qualifikation: Historische Pleite für DFB-Frauen


WM-Quali gegen Island
Historische Pleite für DFB-Frauen

Von sid, t-online
20.10.2017Lesedauer: 2 Min.
Alexandra Popp (r.) zeigt sich ratlos im Gespräch mit Steffi Jones.Vergrößern des Bildes
Alexandra Popp (r.) zeigt sich ratlos im Gespräch mit Steffi Jones. (Quelle: Jan Huebner/imago-images-bilder)

Die deutschen Fußballerinnen haben mit einer historische Pleite einen peinlichen Tiefpunkt erreicht. Nach einer desolaten Leistung gegen Island (2:3) kassierte das Team von Steffi Jones die erste Niederlage nach 26 Siegen in Folge in der WM-Qualifikation.

Katastrophale Fehler hinten, harmlos nach vorne - nach dem EM-Debakel erhalten die Diskussionen um Jones nun neue Nahrung. Die punktgleichen Isländerinnen (6) verdrängten mit ihrem ersten Sieg über Deutschland überhaupt das DFB-Team von der Tabellenspitze der Gruppe 5.

Schüllers Debüt-Treffer reicht nicht

Nur die sieben Gruppensieger qualifizieren sich direkt für die WM in zwei Jahren. Die vier besten Gruppenzweiten müssen in eine Play-off-Runde. Das nächste Spiel steht für die DFB-Auswahl am Dienstag in Großaspach gegen die Färöer an.

Rückkehrerin Alexandra Popp (42.) erzielte in Wiesbaden den einzigen Treffer für den Gastgeber. Doppeltorschützin Dagny Brynjarsdottir (15./58.) und Elin Metta Jensen (47.) sorgten für die Sensation. Beim isländischen Führungstreffer sah die überraschend von Bundestrainerin Steffi Jones aufgestellte Torhüterin Laura Benkarth schlecht aus. Bei ihrem Länderspieldebüt erzielte Lea Schüller das 2:3 (88.).

Stammkräfte fehlen dem deutschen Team

Benkrath hatte als Belohnung für ihre tadellosen Leistungen als Schult-Ersatz bei den beiden Qualifikationssiegen gegen Slowenien (6:0) und in Tschechien (1:0) sowie in der Bundesliga den Vorzug vor der etatmäßigen Nummer eins Almuth Schult erhalten. In ihrem achten Länderspiel machte die 25-Jährige aber einen überwiegend unsicheren Eindruck.

Vor 4292 Zuschauern ließ sich die deutsche Mannschaft von der robusten Gangart der mutig aufspielenden Isländerinnen schwer beeindrucken. In der deutschen Offensive fehlte es ohne einige verletzte Stammkräfte um Kapitänin Dzsenifer Marozsan an Struktur und zündenden Ideen.

Anja Mittag verabschiedet

Bei einem schlecht verteidigten Einwurf nach knapp einer Viertelstunde reagierte Benkarth bei einer Flanke zu zögerlich, so dass die lauernde Brynjarsdottir abstauben konnte. Nur fünf Minuten später schlug Benkarth bei einem Rückpass von Babett Peter ein Luftloch und hatte Glück, dass der Schuss von Elin Metta Jensen auf das leere Tor nur an den Pfosten ging.

Kurz vor der Pause sorgten dann zwei erfahrene Kräfte für den Ausgleich: Simone Laudehr flankte von rechts, Popp wuchtete den Ball per Kopf ins Tor. Beide hatten beim Viertelfinal-Aus bei der EM im Sommer in den Niederlanden verletzt gefehlt.

Nach der Pause traf Popp (46.) zunächst die Latte, dann aber deckte Island die Schwächen der deutschen Mannschaft schonungslos auf. Bei Jensens Schuss aus rund zwölf Metern war Benkarth machtlos, erneut die starke Brynjarsdottir vollendete einen Konter eiskalt.

Vor der Partie war Anja Mittag offiziell verabschiedet worden. Die Angreiferin war nach der EM und 158 Länderspielen (50 Tore) aus dem Nationalteam zurückgetreten.

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