Nach desolater erster Halbzeit Trotz großer Moral: Leverkusener Mentalitäts-Monster verlieren in Bern
Verrückte Partie in Bern. Bayer Leverkusen lag zur Pause aussichtslos gegen den Schweizer Meister zurück, feierte im zweiten Durchgang ein großes Comeback – und verlor am Ende trotzdem.
Bayer Leverkusen hat sich dank großer Moral noch eine ordentliche Ausgangslage für den Einzug ins Europa-League-Achtelfinale verschafft. Der Vorjahres-Viertelfinalist unterlag in einem verrückten Hinspiel im Sechzehntelfinale beim Schweizer Meister Young Boys Bern mit 3:4 (3:3). Dank der Treffer von Patrik Schick (49./52.) und Moussa Diaby (68.) glich die Werkself einen zwischenzeitlichen Drei-Tore-Rückstand aus.
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Christian Fassnacht (3.), Jordan Siebatcheu (19.) und Elia (44.) hatten Bern zunächst deutlich und verdient in Richtung Achtelfinale geschossen. Siabatcheu (89.) sorgte spät für die Entscheidung zugunsten der Schweizer.
So lief das Spiel
Stammtorhüter Lukas Hradecky, der weiter mit Fersenproblemen zu kämpfen hat, stand Bosz nicht zur Verfügung. Den Finnen ersetzte Niklas Lomb, der zu seinem dritten Europapokaleinsatz kam. Bern-Coach Gerardo Seoane, der als einer der möglichen Rose-Nachfolger bei Borussia Mönchengladbach gehandelt wird, musste wegen einer Rotsperre auf seinen Top-Torjäger Jean-Pierre Nsame verzichten.
Auf dem ungewohnten Kunstrasen im Stadion Wankdorf wurde die Werkself im ersten Aufeinandertreffen beider Klubs auf internationaler Bühne eiskalt erwischt. Nach einer Ecke setzte sich Fassnacht gegen den viel zu passiven Nadiem Amiri durch und traf per Direktabnahme.
Bayer hatte nicht nur aufgrund des frühen Gegentors Probleme mit dem druckvoll agierenden Schweizer Champion. Neuzugang Demarai Gray, der sein Startelfdebüt nach zuletzt zwei Kurzeinsätzen feierte, sorgte erst nach elf Minuten für den ersten offensiven Akzent der Rheinländer. Wie auch Leon Bailey Augenblicke später brachte Gray YB-Schlussmann David von Ballmoos nicht in Verlegenheit.
Besser machte es Bern, wieder bei ruhenden Ball, wieder bei einer Ecke. Kapitän und Nationalspieler Jonathan Tah verlor Siebatcheu aus den Augen, der völlig freistehend zum 2:0 einköpfte.
Leverkusen reagierte mit wütenden Angriffen, aber ohne Durchschlagskraft – Bern hingegen kombinierte in den sich bietenden großen Räumen in der Leverkusener Hälfte teilweise nach Belieben. Bosz schrieb frustriert seinen Notizblock voll und stieß sich zudem zu allem Überfluss noch den Kopf an der Kante der Bank-Überdachung.
Dann patzte Aleksandar Dragovic, sodass Elia im Eins-gegen-Eins gegen Lomb nur noch überlegt einschieben musste.
Bosz schien sich die richtigen Notizen gemacht zu haben. Schick hauchte mit seinem Doppelschlag per Kopf und durch einen Abpraller Leverkusen kurz nach der Pause wieder Leben ein. Bayer agierte davon angestachelt wie ausgewechselt und drängte auf den Ausgleich, den Diaby mit einem Heber bescherte.
Als sich beide Mannschaften wohl schon mit einem Unentschieden abgefunden hatten war erneut Siabatcheu zur Stelle und sorgte für den 4:3-Entstand, der für Bayer dennoch eine ordentliche Ausgangslage bedeutet.
- Nachrichtenagentur SID