Europa League, Achtelfinale Freiburg bebt: Streich-Elf schockt West Ham in der Schlussphase
Der Bundesligist schlägt sich wacker gegen den Favoriten und ärgert die "Hammers" lange – bis es kurz vor Ende zur Entscheidung kommt.
Ganz Freiburg auf Wolke sieben: Der SCF träumt vom Weiterkommen in der Europa League – denn im Achtelfinal-Hinspiel am Donnerstagabend gewann die Mannschaft von Trainer Christian Streich mit 1:0 (0:0) gegen das favorisierte West Ham United.
Michael Gregoritsch (81.) traf in der Schlussphase zum nicht unverdienten Sieg gegen den über weite Strecken zu passiven Premier-League-Klub. Im Rückspiel in London kommende Woche kann Freiburg dann sogar die kleine Sensation schaffen und ins Viertelfinale einziehen.
6. Runde
Mittwoch, 11.12.
Donnerstag, 12.12.
Bereits in der Gruppenphase waren beide Teams aufeinandergetroffen. Im Oktober gewann West Ham noch mit 2:1 in Freiburg und Mitte Dezember daheim mit 2:0.
So lief das Spiel:
Hellwach und konsequent nach vorn verteidigend, ließen die Hausherren in der ersten Halbzeit kaum etwas zu. Dabei hatte Verteidiger Matthias Ginter explizit vor der Spielfreude des Tabellensiebten der Premier League gewarnt. "Gerade offensiv ist das eine Top-Mannschaft. Da wird es darauf ankommen, dass wir gut und kompakt verteidigen", meinte der Nationalspieler.
Von Schlüsselspieler Lucas Paquetá oder dem torgefährlichen Jarrod Bowen, der in Uniteds letztem Heimspiel einen Dreierpack erzielt hatte, war aber über weite Strecken aber überhaupt nichts zu sehen. Die Freiburger kontrollierten die Begegnung und hatten in der Anfangsviertelstunde fast 80 Prozent Ballbesitz – allein der Ertrag ließ zu wünschen übrig.
Dennoch: Gestärkt durch das 2:2 im Duell mit dem FC Bayern agierten die Breisgauer selbstbewusst. Lucas Hölers Abschluss entschärfte Lukasz Fabianski – die beste Möglichkeit der Partie nach einer halben Stunde. Kurz zuvor hatte sich West-Ham-Coach David Moyes nach dem x-ten missglückten Aufbau seines Teams genervt vom Spielgeschehen abgewendet.
Lange VAR-Phase sorgte für Zittern
Die Miene des 60-Jährigen sollte sich auch nach Wiederbeginn weiter verfinstern. Denn der Sport-Club machte weiter Druck und kam durch einen akrobatischen Seitfallzieher von Roland Sallai zum ersten gefährlichen Abschluss (48.). Aber auch die Gäste zeigten sich nun immer zielstrebiger. Der ehemalige Stuttgarter Abwehrspieler Konstantinos Mavropanos köpfte knapp vorbei, nachdem SC-Keeper Noah Atubolu sich nach einem Eckball verschätzt hatte (53.). Paquetá zielte ebenfalls per Kopf zu ungenau (62.), und Bowen scheiterte an Atubolu (65.).
Streich reagierte und brachte mit Gregoritsch den entscheidenden Torschützen des Playoff-Rückspiels gegen den RC Lens. Das machte sich bezahlt. Gerade einmal elf Minuten stand der Österreicher auf dem Platz, ehe er erneut zuschlug. Am Ende mussten die Freiburger zittern – aber der Schiedsrichter gab nach Ansicht der Videoaufnahmen keinen Handelfmeter für die Gäste.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa