Europa League, Achtelfinale Streich-Elf im VAR-Pech: SC Freiburg verpasst Coup bei Juve
Die Mannschaft von Trainer Christian Streich hält die Partie beim italienischen Rekordmeister lange offen. Eine Nachlässigkeit entscheidet das Spiel – und dann kommt auch noch Pech dazu.
So nah dran an der kleinen Sensation – doch am Ende stand der SC Freiburg doch mit leeren Händen da: Die Mannschaft von Trainer Christian Streich verlor das Hinspiel im Achtelfinale der Europa League bei Juventus Turin am Donnerstagabend mit 0:1 (0:0) und verpasste die Gelegenheit, gegen den großen, aber keineswegs drückend überlegenen italienischen Rekordmeister zu überraschen.
Der argentinische Weltmeister Angel Di Maria traf zum Sieg für Juve (53.), wenige Minuten später hatte Freiburg Pech, dass der Ausgleichstreffer durch Lucas Höler (62.) nach Überprüfung durch den VAR annulliert wurde. Matthias Ginter hatte zuvor den Ball mit der Hand gespielt.
6. Runde
Mittwoch, 11.12.
Donnerstag, 12.12.
"Handspiel war es, Absicht nicht. Der Ball springt mir aus einem halben Meter an den Arm. Ich checke es eh nicht mehr, keine Ahnung", beschrieb Ginter beim TV-Sender RTL die Szene beim aberkannten Tor und fügte hinzu: "Aus dem Spiel heraus haben wir nicht so viele Chancen herausgespielt. Der Platz war da, aber der letzte Punch hat gefehlt. Trotzdem haben wir ein gutes Auswärtsspiel gemacht." Für das Rückspiel ist der Nationalspieler "optimistisch", ähnlich sah es Vincenzo Grifo: "0:1 ist keine so schlechte Ausgangssituation, weil wir wissen, dass wir zu Hause gut sind."
Freiburg hat trotzdem im Rückspiel zuhause noch alle Chancen, gegen die "Alte Dame" doch noch für die Sensation zu sorgen.
So lief das Spiel:
Unterstützt wurde der SC von rund 2100 Anhängern. Es wären noch weit mehr geworden, hätten die Italiener die Karten nicht storniert, die sich Freiburger Fans über eine kurzfristig abgeschlossene Juve-Mitgliedschaft organisiert hatten. Kleinere SC-Fangruppen fanden sich letztlich trotzdem auch außerhalb des Gästebereichs.
Der 36-malige italienische Meister wollte bloß kein Auswärtsspiel im eigenen Haus, schließlich ist die Europa League mittlerweile der wichtigste Wettbewerb in dieser Saison. Denn nach dem 15-Punkte-Abzug in der Serie A wegen Finanz-Tricksereien ist die Königsklasse in der kommenden Saison als derzeitiger Tabellensiebter wohl nur noch über den Gewinn der Europa League zu erreichen.
So entfachten die Turiner im Laufe der ersten Halbzeit auch großen Druck. Bei einer Chance des französischen Vize-Weltmeisters Adrien Rabiot hatte SC-Keeper Mark Flekken (13.) noch Glück, die Freistöße von Juan Cuadrado (19.) und Dusan Vlahovic (25.) waren indes keine große Prüfung. Brenzlig wurde es aber, als Flekken eine scharfe Ecke von Di María unterlief, der Brasilianer Bremer verpasste aber die Führung per Kopf (31.).
Juves Aktionen waren zu unpräzise
Erst gegen Ende der ersten Halbzeit schaffte der Bundesliga-Fünfte mehr Entlastung und mal längere Ballbesitzphasen, ehe Cuadrado noch einmal Flekken prüfte (45.+1).
Die Italiener ließen aber nicht locker und bescherten der Freiburger Hintermannschaft Schwerstarbeit. Oftmals waren die Juve-Aktionen zu unpräzise, bis der Ex-Frankfurter Filip Kostic in Erscheinung trat. Mit einer feinen Flanke auf Di María bereitete der Serbe das Führungstor vor. Streich reagierte, brachte zwei neue Spieler und plötzlich jubelten die Freiburger. Mit dem ersten Torschuss traf Höler zum vermeintlichen Ausgleich. Doch der Treffer wurde zurückgenommen, da Matthias Ginter zuvor mit den Händen den Ball berührt hatte.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa