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Deutschland - Frankreich EM 2016: Griezmann beendet Titeltraum im Halbfinale


EM-Aus gegen Frankreich
Antoine Griezmann beendet deutschen Titeltraum

Von t-online
Aktualisiert am 08.07.2016Lesedauer: 3 Min.
Titeltraum beendet: Die DFB-Kicker um Kapitän Bastian Schweinsteiger (2.v.re.) schauen traurig drein.Vergrößern des Bildes
Titeltraum beendet: Die DFB-Kicker um Kapitän Bastian Schweinsteiger (2.v.re.) schauen traurig drein. (Quelle: ap)
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Aus Marseille berichtet Thomas Tamberg

Der Traum vom vierten EM-Titel ist beendet! Durch eine 0:2 (0:1)-Niederlage gegen Gastgeber Frankreich ist die deutsche Nationalmannschaft im Halbfinale der Europameisterschaft 2016 ausgeschieden. Zwei Tore von Antoine Griezmann (45.+2 und 72. Minute) für die Équipe tricolore besiegelten das Aus des amtierenden Weltmeisters.

Während Deutschland auf den vierten EM-Sieg nach 1972, 1980 und 1996 noch mindestens vier Jahre warten muss, kann Frankreich am Sonntag im Pariser Vorort Saint-Denis gegen Finalgegner Portugal (ab 20.45 Uhr im Live-Ticker von t-online.de) den zweiten EM-Sieg im eigenen Land nach 1984, und den dritten Titel insgesamt, perfekt machen.

Can feiert EM-Debüt - Draxler kehrt zurück

Die erste Überraschung der Partie präsentierte Bundestrainer Joachim Löw knapp 70 Minuten vor dem Anpfiff mit Bekanntgabe der Aufstellung. Der Weltmeister-Coach beorderte Emre Can in die Startelf - zugleich das EM-Debüt für den Profi vom FC Liverpool.

Erstmals im Turnier führte zudem Bastian Schweinsteiger das DFB-Team als Kapitän aufs Feld - auch Julian Draxler kehrte in die Anfangself zurück. Den gelbgesperrten Mats Hummels sowie die beiden Verletzten Sami Khedira und Mario Gomez galt es im Vergleich zur Viertelfinal-Elfmeterschlacht gegen Italien (6:5 i.E.) zu ersetzen.

Indes vertraute Frankreichs Coach Didier Deschamps auf die gleiche Anfangsformation wie beim 5:2-Erfolg im Viertelfinale gegen Island.

Neben den personellenen Umstellungen änderte Löw im Vergleich zum Italien-Spiel auch die taktische Grundordnung. Statt einer Dreierkette verteidigte hinten die gewohnte Viererformation. Für Gomez besetzte Thomas Müller die vorderste Position in der Offensive.

Frankeich beginnt furios - DFB-Team antwortet

Den besseren Start erwischte dann auch die eingespielte Elf der Franzosen. Einen Schuss von Griezmann aus rund 15 Metern konnte DFB-Keeper Manuel Neuer gerade noch zur Seite abwehren. Doch Deutschland fand nach der anfänglichen Druckphase der Équipe tricolore besser ins Spiel und hatte durch Müller (12.) und Can (13.) innerhalb kurzer Zeit gute Möglichkeiten zur Führung.

Einen Distanzschuss von Schweinsteiger (26.) konnte Frankreich-Keeper Hugo Lloris mit den Fingernspitzen über die Latte lenken. Die zweite französische Großchance hatte in der 41. Minute dann erneut Griezmann, der aus knapp sieben Meter nur das Außennetz des deutschen Gehäuses traf.

Schock kurz vor der Halbzeit

Als sich beide Teams schon in der Halbzeitpause wähnten dann der Schock für die DFB-Elf: Nach einem Handspiel von Schweinsteiger entschied der italienische Schiedsrichter Nicola Rizzoli auf Elfmeter für den EM-Gastgeber. Griezmann ließ sich die Chance vom Punkt nicht nehmen und verwandelte zur 1:0-Pausenführung Frankreichs (45.+2).

Boateng muss verletzt raus

Nach dem Seitenwechsel erhöhte die Löw-Elf dann den Druck auf das französische Tor, konnte sich aber keine klaren Möglichkeiten erarbeiten. Ein weiterer Schock für das DFB-Team dann nach gut einer Stunde: Jerome Boateng knickte nach einem Diagonalpass unglücklich um und musste nach einer kurzen Behandlungspause ausgewechselt werden. Für den Bayern-Profi kam Spanien-Legionär Shkodran Mustafi.

Nach 67 Minuten war dann auch das EM-Debüt von Can beendet. Für den defensiven Mittelfeldspieler kam mit Mario Götze eine frische Offensivkraft. Doch auch der Siegtorschütze des WM-Finals von Rio 2014 konnte der Partie nicht mehr die entscheidende Wende verleihen.

Griezmann besiegelt das Aus

Das deutsche EM-Aus besiegelte stattdessen in der 72. Minute mit seinem zweiten Treffer erneut Griezmann. Nach einer haarsträubenden Fehlerkette der deutschen Abwehr stocherte der Angreifer von Atlético Madrid den Ball zum 2:0-Endstand ins Tor von Welttorhüter Neuer. Den deutschen Anschlusstreffer verhinderte in der zweiten Minute der Nachspielzeit nach einem Kopfball von Müller der französische Torwart Lloris mit einer Glanzparade.

Neuer: "Kein faires Ergebnis"

"So blöd es klingt, aber wir können uns keinen Vorwurf machen. Wir wollten hier natürlich den Titel gewinnen. Das haben wir letztlich nicht erreicht, daher sind wir natürlich enttäuscht", sagte DFB-Akteur Toni Kroos nach dem Spiel im ZDF. "Das 0:2 ist kein faires Ergebnis", meinte indes Neuer.

"Wir waren ein geschlossenes Team und stehen zu Recht im Finale. Das werden wir gewinnen", sagte der Mann des Abends Griezmann. Frankreich steht zum dritten Mal nach 1984 und 2000 in einem EM-Endspiel und kann dort gegen Portugal den dritten Titel perfekt machen.

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