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EM 2024: Toni Kroos' bittersüßes Geschenk an Spanien | Dani Olmo überragt


Bundesliga-Star dreht auf
Toni Kroos' bittersüßes Geschenk an Spanien


15.07.2024Lesedauer: 3 Min.
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Dani Olmo: Er darf sich Europameister nennen. (Quelle: IMAGO/MATHIAS BERGELD/imago)

Dass Spanien Europameister ist, hat das Team auch einem Spieler aus der Bundesliga zu verdanken. Einem, der zunächst gar keine Rolle gespielt hatte.

Aus Berlin berichtet Noah Platschko

Es lief die 90. Minute des EM-Finales. Eckball, unmittelbar vor der englischen Kurve, in der zigtausend Fans in Weiß noch auf den Lucky Punch hofften. Zunächst rettet Keeper Unai Simon, pariert den Kopfball von Declan Rice. Den anschließenden Kopfball von Marc Guehi klärt Dani Olmo auf der Linie, ehe erneut Rice mittig über das Tor köpft.

Es sind Marc Cucurella und Keeper Simon, die wissen, bei wem sie sich zu bedanken haben. Beide suchten sie Olmo, der selbst bereits die Faust geballt und zum Jubel angesetzt hatte, als hätte er gerade höchstpersönlich die Entscheidung in diesem Endspiel herbeigeführt. Und auf eine gewisse Art hatte er dies auch.

Denn mehr sollte nicht mehr kommen in diesem lange zähen, vor allem in der zweiten Halbzeit dann aber würdigen EM-Finale, das mit den Spaniern seinen verdienten Sieger bekam. Die Schlussoffensive der bei diesem Turnier so biederen Engländer, sie brachte nichts mehr ein. Und so konnte Olmo gut fünf Minuten später zum endgültigen Jubel ansetzen und gemeinsam mit seinem Team den 2:1-Sieg und den ersten großen Titel für Spanien seit 2012 einfahren.

Olmo dreht in der K.-o.-Phase auf

Es war der Leipziger, der sich gemeinsam mit Cucurella den Pokal nach der Siegerehrung schnappte und in die spanische Kurve lief, um das Objekt der Begierde den Anhängern zu präsentieren. Und auch wenn mit Nico Williams ein anderer Spanier von der Uefa zum "Player of the Match" gekürt wurde, war der Mittelfeldmann aus Leipzig der entscheidende Mann der K.-o.-Phase.

Im Viertelfinale gegen Deutschland hatte er die Führung erzielt und den deutschen Todesstoß Sekunden vor Abpfiff der Verlängerung per butterweicher Flanke in den Sechzehner vorbereitet. Gegen Frankreich genügte ein kleiner Wackler nach rechts, um die komplette Abwehr auszuhebeln und das entscheidende 2:1 zu erzielen.

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Spanien
England
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2
Tore
1
6
Schüsse aufs Tor
4
16
Schüsse gesamt
9
545
Gespielte Pässe
294
89,72 %
Passquote
77,89 %
65,10 %
Ballbesitz
34,90 %
44,58 %
Zweikampfquote
55,42 %
11
Fouls / Handspiel
5
1
Abseits
0
10
Ecken
2

Beim Finale von Berlin sollte es zwar keine Torbeteiligung werden. Aber es waren die kleinen Aktionen, wie auch die Rettungstat auf der Linie, die so wichtig für den großen Erfolg waren. Der Leipziger wusste, wann er zum Ball musste – und wann er ihn lieber passieren lassen sollte.

Dabei war Olmo überhaupt nicht als Stammspieler ins Turnier gestartet. Erst im Halbfinale, das bedeutungslose Vorrundenspiel gegen Albanien ausgeklammert, setzte Coach Luis de la Fuente auf den offensiven Mittelfeldmann. Auch gegen Deutschland war der 26-Jährige erst nach dem verletzungsbedingten Ausscheiden Pedris eingewechselt worden. Ein Glücksgriff.

Kroos und sein folgenschweres Foul an Pedri

"Toni Kroos hat den Spaniern einen Gefallen getan", ging ARD-Experte Bastian Schweinsteiger halb ernst noch mal auf das Foul des Deutschen Strategen an Spaniens Pedri zu Beginn des Viertelfinals ein, welches zu dessen bitterem Turnier-Aus und der Transformation Olmos vom Bank- zum Stammspieler geführt hatte. "Er war mit einer der besten Spieler wieder mal. Besser kann man nicht spielen", adelte Schweinsteiger den Mittelfeldmann nach dem Finale.

Der zeigte sich nach Abpfiff überglücklich: "Wir haben eine tolle Reise hingelegt. Es war ein hervorragendes Turnier. Ich war von Anfang an voller Zuversicht, dass wir gewinnen werden – auch nach dem 1:1 der Engländer". Das Turnier in Deutschland zu gewinnen, sei "verrückt. Für mich ist es etwas ganz Besonderes, hier zu gewinnen."

Nebenbei sicherte sich Olmo in seiner Wahlheimat auch den Titel zum Torschützen des Turniers, auch wenn er sich diesen mit fünf weiteren Akteuren – unter anderem einem deutschen Spieler – teilen muss. Eine Tatsache, die ihm an diesem Berliner Sommerabend vollkommen egal gewesen sein dürfte.

So feierten er und seine Mitspieler den vierten EM-Titel für Spanien noch bis weit nach Mitternacht, als die Tornetze längst abgetragen und Mitwirkende im Stadion auf dem Rasen Fotos knipsten. Damit ist die stolze Fußballnation Rekord-Europameister und das erste Land, das diesen Titel nach 1964, 2008 und 2012 nun schon zum vierten Mal gewinnen konnte. Es mutet grotesk an, dass die Spanier satte zwölf Jahre auf diesen Titel hatten warten müssen. Die harte Leidenszeit, sie fand in Berlin ein Ende.

Verwendete Quellen
  • Eigene Beobachtungen vor Ort
  • Beobachtungen in der ARD
  • Stimmen in der Mixed Zone
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