Vor EM-Finale gegen Spanien Emotionale Botschaft von todkrankem Ex-England Coach
England will bei der EM den ersten Titel seit 58 Jahren holen. Ein besonders emotionaler Aufruf kommt jetzt von einem Ex-Coach der Nationalmannschaft.
Der todkranke Fußball-Trainer Sven-Göran Eriksson hat vor dem EM-Finale emotionale Worte an Englands Chefcoach Gareth Southgate gerichtet. Ein im "Telegraph" veröffentlichter Brief mit dem Titel "Lieber Gareth, tu es für mich, Bobby Robson und England" soll die Three Lions vor dem Endspiel am Sonntag (21.00 Uhr im Liveticker bei t-online) in Berlin gegen Spanien zusätzlich anstacheln.
"Der Job als englischer Trainer bringt einen enormen Druck mit sich. Man hört so viel über 1966 und das Team von Sir Alf Ramsey. Sie wissen, wie groß die Erwartungen an Sie sind, all diese Jahre voller Schmerzen zu beenden. Ich habe es gefühlt. Sir Bobby Robson spürte es. Jeder der 13 Manager seit Sir Alf wird es gespürt haben", schrieb Eriksson, der unheilbar an Bauchspeicheldrüsenkrebs erkrankt ist und die Diagnose Anfang dieses Jahres veröffentlicht hat. "Keiner von uns hat es geschafft, aber niemand war näher dran als Gareth Southgate."
"Dem ganzen Land zeigen, dass wir da sind"
England steht zum zweiten Mal in Serie im EM-Finale und hofft auf das Ende der 58 Jahre anhaltenden Titellosigkeit. "Man kann gar nicht hoch genug einschätzen, wie wichtig der Sonntag für die Zukunft des englischen Fußballs sein könnte. Für kommende Generationen; kleine Jungs und Mädchen werden inspiriert. Dieses Team hat die Chance, dem ganzen Land zu zeigen, dass wir da sind", schrieb der 76 Jahre alte Schwede, der Englands Nationalteam von 2001 bis 2006 betreute.
Eriksson lobte den in den vergangenen Monaten und Jahren schwer kritisierten Southgate für seine Verdienste. "Gareth hat aus unseren Fehlern in der Vergangenheit gelernt. Vor allem die mentale Blockade bei den Elfmetern – er hat es weiter geschafft als jeder einzelne von uns", sagte Eriksson. Southgate ist seit Sommer 2016 im Amt. Sein Vertrag läuft in diesem Jahr aus.
- Nachrichtenagentur dpa