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EM 2024: Türkischer Doppeltorschütze Demiral zeigt "Wolfsgruß"


Geste sorgt für Wirbel
Türkischer Doppeltorschütze zeigt den "Wolfsgruß"

Von dpa, aj

Aktualisiert am 03.07.2024Lesedauer: 2 Min.
Euro 2024: Österreich - TürkeiVergrößern des Bildes
Merih Demiral bejubelte sein Tor gegen Österreich mit einem Handzeichen der "Grauen Wölfe". (Quelle: Hendrik Schmidt/dpa/dpa-bilder)

Merih Demiral traf in Leipzig beim Achtelfinalspiel gegen Österreich und jubelte dabei mit dem Handzeichen der "Grauen Wölfe".

Der türkische Nationalspieler Merih Demiral hat mit seiner Jubelgeste beim 2:1 im EM-Achtelfinale gegen Österreich Aufsehen erregt. Der 26-Jährige formte nach seinem zweiten Treffer im Leipziger Stadion mit beiden erhobenen Händen den sogenannten Wolfsgruß, ein Handzeichen und Symbol der "Grauen Wölfe".

Das Handzeichen wird von Anhängern der rechtsextremistischen "Ülkücü-Bewegung", den "Grauen Wölfen", verwendet. In der Türkei ist die ultranationalistische MHP ihre politische Vertretung und Bündnispartnerin der islamisch-konservativen AKP von Präsident Recep Tayyip Erdoğan.

Die Ideologie dieser türkischen Gruppierung ist durch einen radikalen Nationalismus und vehementen Rassismus geprägt, welcher sich insbesondere gegen Kurden und Armenier richtet. Auch Antisemitismus spielt im türkischen Rechtsextremismus eine Rolle. In Deutschland werden der Bewegung mehr als 12.000 Anhänger zugerechnet; sie wird vom Verfassungsschutz beobachtet. Mehr zu den "Grauen Wölfen" lesen Sie hier.

Video | Das sagt Doppeltorschütze Demiral nach dem Sieg
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Quelle: MagentaTV

Der "Wolfsgruß" ist im Gegensatz zum Hitlergruß in Deutschland kein strafbares Symbol. Allerdings wurden in der Vergangenheit bereits mehrfach politische Forderungen nach einem Verbot der "Grauen Wölfe" laut. In Österreich etwa ist das Zeigen des türkischen "Wolfsgrußes" in der Öffentlichkeit untersagt.

Demiral: "Hat etwas mit meiner türkischen Identität zu tun"

"Wie ich gefeiert habe, hat etwas mit meiner türkischen Identität zu tun", sagte Demiral nach Mitternacht im Leipziger EM-Stadion. "Deswegen habe ich diese Geste gemacht. Ich habe Leute im Stadion gesehen, die diese Geste auch gemacht haben." Es stecke "keine versteckte Botschaft" dahinter.

"Wir sind alle Türken, ich bin sehr stolz darauf, Türke zu sein und das ist der Sinn dieser Geste", sagte er. "Ich wollte einfach nur demonstrieren, wie sehr ich mich freue und wie stolz ich bin." Es werde hoffentlich noch mehr Gelegenheiten geben, diese Geste zu zeigen. Auf X teilte er später ein Bild von sich, wie er die Geste macht.

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Demiral wird "Player of the Match"

Demiral traf in Leipzig bereits nach 57 Sekunden zum schnellsten Tor in der K.-o.-Runde einer EM sowie in der 59. Minute erneut. Er wurde nach dem Spiel von der Uefa als "Player of the Match", also Spieler des Duells, ausgezeichnet. Das löste bei einigen Beobachtern scharfe Kritik aus. "Wenn es die Uefa ernst mit ihren 'Nein zu Rassismus'- Claims meint, sollte Demiral lange gesperrt werden", schrieb etwa ein Zuschauer auf Instagram zu dem Foto.

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Am Rande der EM-Partie zwischen der Türkei und Österreich kam es auch zu rassistischen Gesängen aus dem österreichischen Lager. Hier lesen Sie mehr. Während einer Übertragung des Schweizer Fernsehens SRF war vor dem Spiel zu sehen, wie Anhänger der ÖFB-Auswahl in der Stadt zur Melodie des Lieds "L'amour toujours" die Parole "Deutschland den Deutschen, Ausländer raus" sangen.

Um den Einzug ins Halbfinale der EM spielt die Türkei am Samstag in Berlin gegen die Niederlande.

Verwendete Quellen
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