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EM 2024 | Fan-Verband kritisiert Influencer in den Stadien


"Dafür gibt es die Pressetribüne"
Fan-Verband kritisiert Influencer in EM-Stadien

Von dpa, tos

03.07.2024Lesedauer: 2 Min.
Influencerin Lisa Küppers beim EM-Spiel Deutschland gegen Ungarn: Fans kritisieren die Anwesenheit der Social-Media-Stars.Vergrößern des Bildes
Influencerin Lisa Küppers beim EM-Spiel Deutschland gegen Ungarn: Fans kritisieren die Anwesenheit der Social-Media-Stars. (Quelle: IMAGO/Eibner-Pressefoto/Memmler)

Sie sind überall – auch in den EM-Stadien: Influencer. Wenn es nach den Fan-Verbänden geht, sollen die Social-Media-Stars allerdings draußen bleiben.

Die Fans aus aller Herren Länder sorgen bei der Fußball-Europameisterschaft in Deutschland für eine grandiose Stimmung. Ob freundliche Schotten, tanzende Niederländer oder die zahllosen Fans der deutschen Mannschaft, die die Stadien und Fanzonen mit Leben füllen – ohne die ehrliche Leidenschaft für Fußball wäre die EM nicht das Spektakel, das sie ist. Doch Fans sind nicht die Einzigen, die Eintrittskarten für die Spiele ergattern konnten. Immer mehr Influencer drängen in die Stadien – und sorgen für eine hitzige Debatte.

Einer der bekanntesten Social-Media-Stars ist der Youtuber "ViscaBarca", dem alleine auf YouTube 1,9 Millionen Menschen folgen. Er hat angekündigt, jedes einzelne Spiel der deutschen Nationalmannschaft bei der EM besuchen zu wollen. Wie er an die Karten kommt, verrät sein Management auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur nicht.

Medienforscher: Karten für Influencer sind gängige Praxis

Die YouTuber "Trymacs" und "EliasN97" hingegen sprechen offen in ihren Videos über ihre Werbekooperationen zur EM. Ihre Sitzplätze könnten allerdings ausschließlich für Partner oder Sponsoren der Uefa vorgesehen sein.

Laut Medienforscher Christoph Bertling von der Deutschen Sporthochschule in Köln, ist die Zusammenarbeit zwischen Werbepartnern und Influencern eine gängige Praxis. Es bietet Veranstaltern und Werbepartnern Vorteile wie Glaubwürdigkeit und Reichweite, ohne etwa eigene Accounts kostenintensiv aufbauen zu müssen.

Fan-Vereinigung übt Kritik an Influencern

Die UEFA teilte mit, dass ihre Werbepartner frei seien, mit Influencern während der EM zusammenzuarbeiten. Die erstellten Inhalte müssten jedoch "bestimmten Richtlinien" entsprechen. So dürfen YouTuber etwa nicht aus dem Stadion live übertragen.

Kritik an der massenhaften Präsenz von Influencern kommt von Thomas Kessen, Sprecher der Fan-Vereinigung "Unsere Kurve": "Wenn Fans Plätze weggenommen werden, dann ist das klar zu kritisieren", sagt er der dpa. Er schlägt vor, eine klarere Trennung zwischen Fans und Influencer im Stadion zu schaffen: "Kommt jemand in ein Stadion als Fan und aus Interesse am Spiel? Dann gibt es die ganz normalen Tribünenbereiche – oder kommt er ins Stadion, um zu arbeiten und mit einer Art Gewinnabsicht? Dann gibt es dafür die Pressetribüne".

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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