Fußball-EM Traumtore inklusive: Rumänien lässt Ukraine keine Chance
Gegen Rumänien wollte die Ukraine einen erfolgreichen EM-Auftakt feiern. Am Ende wurde es jedoch eine deutliche Niederlage.
Die ukrainische Fußball-Nationalmannschaft hat einen enttäuschenden Auftakt in die Europameisterschaft hingelegt. Gegen Rumänien setzte es eine deutliche 0:3 (0:1)-Niederlage. In der 29. Minute war es Nicolae Stanciu, der die Rumänen mit einem sehenswerten Distanzschuss in den Winkel in Führung brachte. Nach der Pause erhöhte Razvan Marin in der 53. Minute ebenfalls per Distanzschuss, bevor Denis Drăguș nur vier Minuten später endgültig den Deckel drauf machte. Die Ukraine entwickelte erst spät Torgefahr, konnte aber auch dann keinen Ehrentreffer mehr erzielen.
Die Ukrainer stehen damit schon in ihrer zweiten Partie am kommenden Freitag gegen die Slowakei unter Druck. Rumänien kann hingegen am Samstag mit einem Sieg gegen Belgien einen großen Schritt Richtung Achtelfinale machen.
So lief das Spiel:
Für die Ukrainer war es mehr als nur ein sportlicher EM-Auftakt. Schließlich wehrt sich das Land seit mehr als zwei Jahren gegen den russischen Angriffskrieg. "Wenn dich deine Frau um fünf Uhr morgens anruft, weil sie sich mit deinen Kindern wieder im Bunker verschanzt hat, dann ist das psychologisch extrem schwer zu verarbeiten", berichtete Mittelfeldspieler Heorhij Sudakow, seit 2020 Profi bei Schachtar Donezk, von der extremen Belastung.
"Unsere Spiele werden ja nicht nur vor dem Fernseher und im Stadion verfolgt, sondern auch in den Schützengräben. Da, wo unsere Soldaten ihr Leben für unsere Freiheit und unsere Unabhängigkeit riskieren, damit wir Fußball spielen können", erzählte Sudakows Teamkollege Olexander Sintschenko vom FC Arsenal vor dem Anpfiff. "Das ist jedes Mal eine dreifache Motivation, wenn wir unser Trikot anziehen."
Von einem Extra-Push bei den ukrainischen Fußballern, die mit um die Schultern geknöpften Nationalflaggen in die Münchner Arena eingelaufen waren, war erstmal jedoch nichts zu bemerken. Zwar begannen auch die Rumänen nervös, doch so viele Fehler wie den Ukrainern unterliefen ihnen nicht.
Den folgenschwersten in den ersten 45 Minuten leistete sich Torwart Lunin. Nach einem Rückpass von Mykola Matwijenko geriet er leicht in Bedrängnis und spielte den Ball direkt in die Füße von Dennis Man. Der Offensivspieler aus Parma bediente Kapitän Stanciu, der mit einer Direktabnahme aus 18 Metern die Führung der Rumänen erzielte. Sintschenko lief sofort zu seinem bedröppelten Keeper und tröstete ihn.
Vor den Augen von Stürmer-Legende und Verbandsboss Andrij Schewtschenko gelang der Ukraine weiter so gut wie nichts. Schewtschenkos ehemaliger Teamkollege und jetzige Nationalcoach Serhij Rebrow ärgerte sich immer wieder an der Seitenlinie. Vermutlich auch darüber, dass Chelseas 100-Millionen-Euro-Mann Mychajlo Mudryk von seinen Mitspielern nicht effektiv in Szene gesetzt wurde.
Lunin hatte in der 39. Minute sogar Glück, als eine direkte Ecke von Stanciu nur an die Latte klatschte. Doch nach der Pause leistete sich Reals Champions-League-Gewinner den nächsten folgenschweren Fehler, als er einen Schuss von Razvan Marin aus etwa 20 Metern unter den Armen durchrutschen ließ.
Die Ukraine war nun komplett von der Rolle. Man spazierte nach einem Eckball durch die gegnerische Hintermannschaft, seine Vorlage verwandelte Dragus unbedrängt zur Vorentscheidung. Für die Ukraine traf Roman Jaremtschuk kurz vor dem Abpfiff nur die Latte.
- Eigene Beobachtungen
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa