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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Eröffnungsspiel in München Emotionaler Beckenbauer-Moment vor EM-Start
Vor dem Eröffnungsspiel der Heim-EM erleben Franz Beckenbauers Witwe Heidi und das Publikum einen emotionalen Moment.
Aus der Arena in München berichten Julian Buhl und Noah Platschko
Mit einer stimmungsvollen Show wurde die Heim-EM am Freitagabend vor dem Eröffnungsspiel der deutschen Nationalelf gegen Schottland (im Liveticker bei t-online) in München eröffnet. Passend zum offiziellen EM-Song "Fire", des italienische DJ-Duos Meduza, der US-amerikanischen Pop-Rock-Band OneRepublic und der deutschen Sängerin Leony, gab es dabei unter anderem auch eine von der Uefa organisierte bunte Pyro-Show in der "Fußball Arena München", wie das Stadion während des Turniers heißt, zu sehen.
Für den emotionalen Höhepunkt der Eröffnungszeremonie sorgte aber zweifellos sie: Heidi Beckenbauer. Unter großem Jubel der 66.000 Zuschauenden brachte die Witwe des im Januar verstorbenen Franz Beckenbauer an der Seite von Ex-Bundestrainer Jürgen Klinsmann und Bernard Dietz den EM-Pokal auf das Spielfeld.
"Danke Franz für alles, was du uns gegeben hast. Wir werden dich niemals vergessen", sagte der Stadionsprecher ins Mikrofon. Auf der Anzeigentafel wurde dem Kaiser ebenfalls gedacht. Heidi Beckenbauer schaute gerührt und mit Tränen in den Augen auf die Tribüne zu den jubelnden Fans. Sie applaudierte und winkte ins Publikum. Zum Abschluss schickte sie einen Handkuss Richtung Himmel. Dann ging sie vom Rasen Richtung Tribüne.
Klinsmann und Dietz waren die Kapitäne bei den EM-Titeln 1996 und 1980. Beckenbauer war Spielführer beim ersten EM-Triumph Deutschlands 1972. Somit wurde bei der Eröffnungsfeier allen drei bisherigen deutschen EM-Titeln Rechnung getragen. Beckenbauer war im Januar im Alter von 78 Jahren verstorben, er wurde unter anderem 1974 als Spieler und 1990 als Trainer der Nationalmannschaft Weltmeister. Als Organisationschef holte er außerdem 2006 die WM nach Deutschland.
Hainer über Beckenbauer: "Er fehlt mir"
Schon Ende April hatte Heidi Beckenbauer in Gedenken an ihren Mann einen emotionalen Moment in der Allianz Arena erlebt. Beim Halbfinalhinspiel des FC Bayern in der Champions League gegen Real Madrid war sie mit Beckenbauers Sohn Joel dort zu Gast gewesen. Mit einer riesigen Choreographie als Hommage an Beckenbauer hatten die Fans die deutsche Fußballlegende damals gewürdigt.
"Er fehlt mir vor allem persönlich als Freund. Es war einfach immer etwas Besonderes, mit Franz Beckenbauer zu tun zu haben", sagte Bayern-Präsident Herbert Hainer in dieser Woche im Interview mit t-online. "Als Fußballer und mit dem, was er für Fußball-Deutschland geleistet hat, ist er unersetzlich. Was er da auf sich genommen hat, das kann man ihm nicht hoch genug anrechnen." (Das komplette Interview mit Hainer über die Heim-EM lesen Sie hier.)
Dass die Allianz Arena während der EM nun nicht Franz-Beckenbauer-Arena heißt, bedauert Hainer. "Für Franz Beckenbauer, der als Mensch und Fußballer Großartiges geleistet hat, wäre das natürlich toll gewesen", sagte er. "Aber so sind nun mal die Regularien. Wir sind ja nicht der Veranstalter, sondern die Uefa."
Die Heim-EM wurde nun trotzdem zumindest mit einer Hommage an Beckenbauer eröffnet. Das nächste Fußballfest in Deutschland nach 2006, das "Sommermärchen 2.0", kann also kommen. Der Fokus rückt dabei jetzt auf den Sport und die deutsche Nationalmannschaft. Oder wie es Beckenbauer vermutlich sagen würde: "Geht's raus und spuit's Fußball!"
- Eigene Beobachtungen im Stadion
