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Heim-EM rückt wegen weltpolitischer Lage in Fokus: "Sicherheit größte Sorge"


Sorge um Sicherheit bei Heim-EM
Wenn sie sich qualifizieren, wird es heikel

Von sid, t-online, anb

Aktualisiert am 20.03.2024Lesedauer: 2 Min.
Polizisten bei einem Deutschland-Spiel im Fußballstadion (Symbolbild): Die EM steht in Sachen Sicherheit im Fokus.Vergrößern des Bildes
Polizisten bei einem Deutschland-Spiel im Fußballstadion (Symbolbild): Die EM steht in Sachen Sicherheit im Fokus. (Quelle: Frank Hoermann/SVEN SIMO/imago-images-bilder)

Die Heim-EM soll ein großes Fest werden, doch die Sorgen um die Sicherheit treiben die Behörden um – gerade wenn sich die Ukraine oder Israel noch qualifizieren sollten.

Hackerangriffe, Fankrawalle, Terroranschläge – in die Vorfreude auf die große Fußballparty bei der Heim-EM mischt sich längst auch die Sorge um die Sicherheit. Und so bereiten sich nicht nur die Teams intensiv vor – auch bei der Polizei laufen die Planungen auch Hochtouren. Zumal sich bei den anstehenden Playoffs die Ukraine oder Israel noch eines der begehrten letzten drei Tickets sichern könnte.

"Sicherheit hat die höchste Priorität" bei dem Turnier, sagt Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD), die gemeinsam mit ihren Kollegen aus den Ländern im Dezember ein "nationales Sicherheitskonzept" erstellt hat. Es soll den 24 teilnehmenden Mannschaften und den erwarteten zwölf Millionen Besuchern den größtmöglichen Schutz bieten.

In einer "schwierigen weltpolitischen Lage" (Faeser) sind die Gefahren für die öffentliche Sicherheit enorm, das reicht von Cyberkriminalität bei Attacken auf das elektronische Ticketsystem über ferngesteuerte Drohnen bis zu extremistischen Bedrohungen. Horrorszenarien wie im Oktober in Brüssel, wo zwei schwedische Fans am Rande eines Qualifikationsspiels erschossen sowie eine weitere Person verwundet worden waren, sollen unbedingt verhindert werden.

"Es werden alle Mittel eingesetzt, die notwendig und rechtlich möglich sind", sagt Herbert Reul, Innenminister von Nordrhein-Westfalen: "Für die Sicherheitsbehörden wird das kein Spaziergang sein." In Reuls Bundesland finden in vier Stadien nicht nur 20 der 51 Spiele statt; in Neuss ist zudem das Lagezentrum von Bund und Ländern eingerichtet, alle Fäden der Bundessicherheitsbehörden laufen im International Police Cooperation Center (IPCC) zusammen. Die Bundespolizei wird "unter anderem für die Sicherheit an den Grenzen und an den großen Verkehrsflughäfen sowie den Bahnhöfen, wo die meisten Fans ankommen werden, und den Zügen sorgen", sagt Faeser: "Keine leichte Aufgabe, während so eines Sportgroßereignisses."

Befürchtungen kann er nicht verheimlichen

Wie schon bei der WM 2006 setzt die Polizei auch diesmal wieder auf die Unterstützung von Kollegen aus dem Ausland, aus allen Teilnehmerländern werden Beamte vor Ort sein. Die Idee dahinter: Hooligans reagieren anders, wenn sie ihrer heimischen Polizei gegenüberstehen. "Wir werden die Fußball-Europameisterschaft zu einem sicheren Turnier machen – für alle in unserem Land und für unsere Gäste aus der ganzen Welt", sagt Faeser: "Wir sind gut gewappnet."

 
 
 
 
 
 
 

Darauf baut auch Uefa-Präsident Aleksander Čeferin – seine Befürchtungen kann er aber nicht verhehlen. Die Deutschen werden sicher "gute Organisatoren" sein, prophezeit der Slowene, aber: "In diesen verrückten Zeiten, in denen die Welt geostrategisch verrückt spielt, ist die Sicherheit die größte Sorge."

Am Donnerstag stehen nun die Playoff-Halbfinals an, die Ukraine und Israel könnten sich über den Qualifikations-Weg B am Dienstag im Finale treffen – eine Qualifikation von einem der beiden Länder würde die Sicherheitslage aus Sicht Čeferins weiter verkomplizieren: "Meine Angst gilt nicht nur den Stadien, denn Stadien, da bin ich mir sicher, werden angemessen geschützt. Aber die Fans werden überall sein."

Verwendete Quellen
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