Beim Pokalfinale in Berlin ARD-Kommentator empört mit Kriegsvergleich
Das Endspiel zwischen Leverkusen und Kaiserslautern musste wegen des Abbrennens von Pyrotechnik zwischenzeitlich unterbrochen werden. Der Kommentator des Spiels wählte einen unangemessenen Vergleich.
Bayer Leverkusen ist DFB-Pokalsieger. Die Werkself bezwang in einem äußerst zähen Endspiel den Zweitligisten aus Kaiserslautern mit 1:0. Über die komplette Spieldauer konnten die Lauterer dem Meister kaum etwas entgegensetzen – und das, obwohl sie mehr als eine Halbzeit in Überzahl agierten. Odilon Kossounou hatte in der 44. Minute die Gelb-Rote Karte gesehen.
Ein potenzielles Aufbäumen direkt zu Beginn der zweiten Halbzeit blieb allerdings aus. Auch, weil die Partie nur wenige Sekunden nach Wiederanpfiff unterbrochen werden musste. Lauterer wie Leverkusener Fans zündeten Raketen und Pyro-Fackeln, was Schiedsrichter Bastian Dankert dazu bewegte, das Spiel zu stoppen.
Gottlob redet sich in Rage
"Das ist jetzt natürlich nochmal kompletter Mist", äußerte sich ARD-Kommentator Gerd Gottlob eindeutig zu den leuchtgewaltigen Aktionen der Fans. "Es ist wirklich unwürdig für ein bislang so schönes spannendes Pokalfinale. Die Leute, die das planen, anzetteln, kümmert das nicht, das ist mir auch klar. Aber es stört natürlich auch den Ablauf", redete sich der Kommentator mehr und mehr in Rage.
Nach knapp drei Minuten, in denen Gottlob sich wünschte, dass die zu erwartende Pyro-Strafe für Kaiserslautern höher ausfallen wird, als sie ohnehin schon wäre, wählte er gar einen unangemessenen Vergleich. "In diesen Zeiten, in denen wir Kriege haben, mit solchen Aktionen ... braucht kein Mensch, wirklich", vergaloppierte sich der ARD-Mann in seiner Wortwahl.
Etliche Fans in den sozialen Netzwerken brachten ihren Unmut ob der Äußerungen Gottlobs zum Ausdruck, hielten sie dessen Anspielungen auf die Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten doch für unangebracht.
"Bitte verzichten Sie auf das Anzünden von Pyrotechnik. Sie gefährden sich und andere!", lautete die auf der Stadionleinwand erscheinende, an die Fans gerichtete Botschaft. Nach fast vier Minuten Spielunterbrechung war der Rauch aber auch schon verzogen und vorläufig jegliches Pulver verschossen, sodass die Partie ohne Probleme fortgesetzt werden konnte.
- Eigene Beobachtungen in der ARD