DFB-Pokal-Achtelfinale Dank Traumtor und Joker Reus: BVB bezwingt Bochum
Im letzten DFB-Pokal-Achtelfinale trafen Bochum und der BVB aufeinander. Der BVB behielt dabei die Oberhand.
Borussia Dortmund hat als letztes Team das Viertelfinale des DFB-Pokals erreicht. Beim VfL Bochum mühten sich die Borussen im Achtelfinale zu einem knappen 2:1-Erfolg (1:0).
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Emre Can hatte den BVB mit einem Sensationstor aus gut 50 Metern kurz vor der Pause in Führung gebracht (45.+1), Bochums Keeper Manuel Riemann hatte zuvor gepatzt. Kevin Stöger erzielte nach dem Seitenwechsel vom Punkt den mehr als verdienten Ausgleich (64.) für das Heimteam, ehe der eingewechselte Marco Reus den alten Abstand wieder herstellte (70.) und dem BVB den etwas glücklichen Auswärtssieg bescherte.
Für Bochum war es nach fünf Heimsiegen in Serie die erste Niederlage in einem Pflichtspiel vor eigener Kulisse unter Trainer Thomas Letsch. Für den zwischenzeitlichen VfL-Ausgleich hatte Kevin Stöger per Handelfmeter gesorgt (64.).
So lief das Spiel
Terzic hatte einen "leidenschaftlichen Gegner, der uns ein Bein stellen will" erwartet - und genauso spielte Bochum auch. Mit Laufstärke und Aggressivität störten die Gastgeber den Spielaufbau der Dortmunder, die dennoch die erste Großchance des Spiels besaßen: Beim Schuss von Jamie Bynoe-Gittens (13.) aus kurzer Distanz war jedoch VfL-Torhüter Riemann mit einem starken Fußreflex zur Stelle.
Spielerisch blieb der BVB anfangs einiges schuldig. Der Champions-League-Achtelfinalist agierte oft zu hektisch und ließ sich auf das Kampfspiel des VfL ein. Auch Jungstar Jude Bellingham konnte den BVB-Aktionen lange Zeit kaum Struktur verleihen, doch in der 43. Minute blitzte die ganze Klasse des englischen Nationalspielers auf: Mit einem Traumpass leitete er Dortmunds zweite gute Möglichkeit durch Sébastien Haller ein, der Angreifer verzog aber.
Kurz vor dem Halbzeitpfiff machte es Can besser – sein sehenswerter Treffer zum 1:0 wurde aber von einem Fehler von Riemann begünstigt. Ein Befreiungsschlag des aus seinem Kasten herausgeeilten VfL-Schlussmanns geriet viel zu kurz und landete vor Cans Füßen. Der Defensivspieler nahm den Ball kurz hinter der Mittellinie an und schoss ihn volley aus knapp 50 Metern ins verwaiste Bochumer Tor.
Direktes Brüderduell fällt aus
Kurz nach dem Seitenwechsel musste bei den Gästen Marius Wolf angeschlagen ausgewechselt werden, für ihn kam Nico Schlotterbeck ins Team. Da dessen Bruder Keven Schlotterbeck beim VfL nicht zum Einsatz kam, fiel das direkte Bruderduell aus. Die Bochumer kamen höchst engagiert aus der Kabine, Christopher Antwi-Adjei lief zweimal alleine auf BVB-Torhüter Gregor Kobel zu – aber er scheiterte zweimal am Schweizer (54. und 58.).
Für den verdienten Ausgleich sorgte dann Stöger mit dem verwandelten Elfmeter. Das Handspiel von Bynoe-Gittens war allerdings umstritten, Schiedsrichter Tobias Stieler benötigte einige Minuten in der Review-Area, bis er seine Entscheidung schließlich bestätigte.
Die Dortmunder zeigten sich aber nicht geschockt und schlugen nur sechs Minuten später zurück. Bei einem Konter musste der eingewechselte Reus nach Zuspiel von Bellingham den Ball aus kurzer Distanz nur noch über die Linie schieben. Die BVB-Defensive um Rückkehrer Mats Hummels, der mit seinem 453. Pflichtspiel für den Klub mit Ex-Torhüter Roman Weidenfeller auf Platz zwei gleichzog, stand fortan wieder sicherer. Die Bochumer verstärkten trotzdem den Druck und drängten in der Schlussphase auf den erneuten Ausgleich.
Einen relativ entspannten Abend erlebte Schiedsrichter-Assistent Christian Gittelmann, der erstmals wieder in Bochum im Einsatz war, nachdem der Gauersheimer dort Mitte März 2022 von einem Becher getroffen und das Spiel gegen Borussia Mönchengladbach abgebrochen worden war.
Mögliche Gegner für den BVB sind nun der FC Bayern, Rasenballsport Leipzig, Union Berlin, der VfB Stuttgart, Eintracht Frankfurt, der SC Freiburg oder der 1. FC Nürnberg, der sich als einziger Nicht-Bundesligist in einem dramatischen Elfmeterschießen für die Runde der letzten Acht qualifizierte. Die Auslosung der Viertelfinalpartien findet erst am 19. Februar im Rahmen der ARD-Sportschau statt.
- Eigene Beobachtungen bei Sky
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa