Champions League Zittersieg im Kracherspiel: FC Bayern gewinnt Krimi bei PSG
Wichtiger Sieg für den FC Bayern in der Champions League. Gegen PSG und seine Startruppe glückte der Auftakt ins Achtelfinale.
Der FC Bayern ist mit einem Erfolg in die K.-o.-Runde der Champions League gestartet. In einem spannenden Achtelfinale gewann der deutsche Rekordmeister gegen Paris St. Germain am Ende mit 1:0 – das aber mit viel Glück. Das entscheidende Tor machte Kingsley Coman in der 53. Minute.
Coman hatte 2020 im Endspiel gegen seinen Ex-Club schon das Siegtor geköpft und Bayern zum Titel verholfen. Bei Paris erlebte Weltmeister Lionel Messi einen schwachen Tag, umso furioser spielte Kylian Mbappé nach seiner Einwechslung auf und stellte die Münchner in der Schlussphase vor große Probleme.
So lief das Spiel
99 Tage mussten Fans und beide Mannschaften seit der Auslosung auf den Abend im ausverkauften Parc de Princes warten. Auch Oliver Kahn war kurz vor dem Anpfiff mächtig gespannt. "Es geht hier und heute darum, zu explodieren und alles abzurufen, was drin ist", sagte Bayerns Vorstandschef bei Amazon Prime Video. Und auch Trainer Nagelsmann war sich bewusst: "Wir alle müssen liefern."
Eric Maxim Choupo-Moting, der in Bayerns Offensive aus taktischen Gründen den Vorzug vor Thomas Müller erhalten hatte, sendete mit einem Fernschuss nach 30 Sekunden ein erstes Signal. Danach fehlte es dem deutschen Rekordmeister jedoch lange Zeit an Tempo und Schwung.
Der gegenseitige Respekt beider Teams, die sich 2020 im Champions-League-Finale gegenübergestanden hatten, war spürbar. Die mit einer Dreier-Abwehrkette angetretenen Münchner hatten deutlich mehr Ballbesitz, Paris gab die Initiative ab.
Paris in der Offensive zunächst schwach
Die Gastgeber lauerten auf Fehler und auf Konter. Dabei übernahmen Messi, der nach überstandener Muskelverletzung anders als Mbappé für einen Startelf-Einsatz fit geworden war, und Brasiliens Fußballstar Neymar so gut wie keine Defensivaufgaben.
Offensiv fand das Top-Duo des französischen Serienmeisters auch selten statt. Torwart Yann Sommer bekam in seinem ersten Königsklassenspiel für die Bayern zunächst kaum etwas zu tun. Auch bei einem Messi-Freistoß kurz vor dem Halbzeitpfiff musste der Schweizer nicht eingreifen. Der Ball landete bezeichnenderweise in der Mauer.
Bevor Messi oder Neymar aufdrehen konnten, wurden sie von der aufmerksamen Bayern-Defensive meistens gestoppt. Allerdings kassierte Benjamin Pavard nach einem Foul an Neymar bereits nach 26 Minuten die Gelbe Karte.
Das Pariser Starensemble agierte nach vier Pflichtspielniederlagen in diesem Jahr spürbar verunsichert. Der frühere PSG-Akteur Kingsley Coman entwickelte auf der linken Seite immerhin Zug zum Tor – anders als seine Offensivkollegen Leroy Sané und Jamal Musiala. Die Strafraumbesetzung bei Flanken von Coman und Winter-Neuzugang João Cancelo war bei Bayern deutlich ausbaufähig. Ein Schuss von Kapitän Joshua Kimmich aus 16 Metern kurz vor dem Halbzeitpfiff war die größte Chance der ersten Hälfte.
- Diesen Beruf erlernte Beckenbauer? Das große Bayern-Quiz zum Mitspielen
Unauffällig blieb auch Warren Zaire-Emery. Der Franzose, der mit 16 Jahren und 343 Tagen nun jüngster Startelf-Spieler in einer K.o.-Partie der Champions League ist, konnte offensiv für PSG kaum Impulse setzen. Die Heimfans sehnten den Einsatz von Mbappé herbei: Als der Superstar in der Pause zum Aufwärmen den Rasen betrat, brandete Applaus auf.
Nagelsmann brachte zur zweiten Hälfte Davies für den unauffälligen Cancelo und beorderte Coman auf die rechte Seite – und lag damit goldrichtig. Nach Flanke von Davies traf der in den Strafraum eingelaufene Coman volley zum 1:0. Allerdings hatte auch Donnarumma im PSG-Tor seinen Anteil am Tor, der Ball kam zentral und ohne große Wucht auf seinen Kasten.
Nur vier Minuten nach dem Rückstand reagierte PSG-Coach Christophe Galtier und wechselte Mpappé ein. Die nächsten Großchancen hatten aber die Bayern durch Chupo-Moting, der mit einem Seitfallzieher (62.) und einem Pfostenschuss (63.) scheiterte. Auch Pavards Kopfball (64.) war brandgefährlich. Doch dann übernahm PSG angeführt von Mbappé die Initiative und kam zu hochkarätigen Chancen.
- Eigene Beobachtungen
- Nachrichtenagentur dpa