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Champions League: Der FC Bayern muss Opfer bringen, um Lewandowski auszuschalten


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Lewandowski-Rückkehr nach München
Er ist Nagelsmanns schwerste Aufgabe


Aktualisiert am 13.09.2022Lesedauer: 3 Min.
Robert Lewandowski: Der Weltfußballer ist plötzlich ein Gegner des FC Bayern.Vergrößern des Bildes
Robert Lewandowski: Der Weltfußballer ist plötzlich ein Gegner des FC Bayern. (Quelle: IMAGO/Pressinphoto/Shutterstock)

Bayern München ist zumindest in der Bundesliga in eine Mini-Krise gerutscht. Nun reist der FC Barcelona nach München. Mit dabei: Robert Lewandowski.

Bayern München ist eine Art Angstgegner für den großen FC Barcelona. Der letzte Sieg der Katalanen liegt sieben Jahre zurück. In München konnte Barça sogar noch nie gewinnen. Diese Sieglos-Serie möchte Barcelona-Trainer Xavi im Gruppenspiel zwischen beiden Klubs heute Abend gerne beenden und "die Dynamik der Geschichte" verändern, wie er es im Vorfeld formuliert hat. Der einstige Weltklasse-Spielmacher kann dabei auf Robert Lewandowski zählen, der nach einer kurzen Verschnaufpause wieder in der Startelf von Barcelona stehen wird.

Xavi ist voll des Lobes für seinen Starstürmer und hebt gerade das "Timing, Tempo und die Spielübersicht" des Polen hervor, der allein aufgrund seiner spielerischen Fähigkeiten "ein natürlicher Anführer" sei. Die Bayern wissen, was ihr einstiger Angreifer auf dem Rasen kann. Acht Jahre ging Lewandowski für sie auf Torejagd, erzielte 344 Treffer in 375 Pflichtspielen. Für Bayern-Coach Julian Nagelsmann wie auch seine Spieler stellt sich nun die Frage, wie sie gegen Lewandowski effektiv verteidigen können.

Villareal als Inspiration

Die Situation ist schon eine besondere, denn statt nun mit dem polnischen Mittelstürmer zusammenzuarbeiten, muss die Bayern-Defensive ihn bestenfalls aus dem Spiel nehmen. Inspiration könnte der deutsche Rekordmeister bei vergangenen Partien finden, in denen Lewandowski wirkungslos blieb – so zum Beispiel in den beiden Champions-League-Spielen gegen Villarreal im Frühjahr, die zum Viertelfinal-Aus der Bayern führten. Villarreals Trainer Unai Emery hatte sich damals überlegt, seine Abwehrkette so eng wie möglich zusammenzuhalten und die Stabilität und Kompaktheit nicht durch unnötige Vorstöße einzelner Spieler aufzugeben.

Nun liegt es beispielsweise in der Natur von Linksverteidiger Alphonso Davies, in Ballbesitzphasen weit aufzurücken und seine Defensivposition aufzugeben. Die Innenverteidiger der Bayern wiederum neigen dazu, gegnerische Stürmer zu verfolgen, wenn diese sich ins Mittelfeld fallen lassen. Beides hat Villarreal vermieden – ähnlich wie auch andere Spitzenteams, die Lewandowski weitgehend neutralisieren konnten. Der Pole verfügt nicht über jene außergewöhnliche Dynamik, die andere Top-Stürmer wie Kylian Mbappé oder Erling Haaland mitbringen. Stattdessen muss er mit taktischer Intelligenz Lücken in der Abwehr finden.

Eigenen Spielansatz opfern?

Die Bayern stehen in dieser Partie vor der Entscheidung, inwieweit sie ihren eigenen offensiven Spielansatz zumindest ein Stück weit opfern wollen, um die Gefahr, die von Lewandowski ausgeht, zu minimieren. Xavi selbst erwartet progressiven Fußball von Bayern wie auch von seinem Team. "Beide wollen den Ball, beide spielen hohes Pressing. Bayern will dominieren, und wir wollen so viel Ballbesitz wie möglich haben", so der 42-Jährige. Das würde jedoch dafür sprechen, dass sich auch aufgrund des aggressiven Pressings der Bayern Lücken in der eigenen Abwehr ergeben.

Eine Variante könnte darin bestehen, zumindest Benjamin Pavard als offensivschwächeren Rechtsverteidiger an der Abseitsgrenze zu behalten und somit eine kompakte Dreierabwehr zu formieren. Der einzige Nachteil wäre, dass die beiden gefährlichen Zuarbeiter für Lewandowski, nämlich Raphinha und Ousmane Dembélé, situativ Eins-gegen-Eins Bayerns Verteidigern gegenüberstehen würden. Allzu viel Hilfe aus dem Mittelfeldzentrum dürften diese nicht erhalten, denn Joshua Kimmich und Marcel Sabitzer müssen sich ihrerseits auf Barça-Spielmacher Pedri konzentrieren.

Für die Bayern ist es heute Abend jenes taktische Vabanquespiel, das über viele Jahre ihre Gegner und gerade gegnerische Spitzenteams, die nicht einfach mauern wollten und konnten, eingehen mussten. Lewandowski hat seit seiner Ankunft in Barcelona das Toreschießen munter fortgesetzt und neun Treffer in sechs Spielen erzielt. Treffer Nummer zehn könnte heute Abend folgen.

Verwendete Quellen
  • Eigene Beobachtungen
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