Bei der Mitgliederversammlung Herthas Blindenfußballer äußern schwere Vorwürfe
Bei Hertha BSC wurde ein neuer Präsident gewählt. Und der wurde Zeuge von schweren Anschuldigungen gegen Teile seines Präsidiums.
Die außerordentliche Mitgliederversammlung von Hertha BSC brachte Kay Bernstein als Präsidenten, Fabian Drescher als seinen Vize sowie Hans-Joachim Bläsing und Tim Kauermann als neue Präsidiumsmitglieder hervor. Doch bei der Veranstaltung in der Hauptstadt kamen auch schwere Vorwürfe der Blindenfußballer ans Licht.
Ein Redner sagte, er habe mitbekommen, dass die Leitung des Blindenfußballs Jugendliche darum gebeten haben soll, Alkohol für sie zu kaufen. Dabei sollen auch Minderjährige gefragt worden seien, die beim Verein ein Freiwilliges Soziales Jahr (kurz: FSJ) machten. Zudem soll es einen gehässigen Umgang gegeben haben.
Drescher verspricht Aufarbeitung
Kurze Zeit später meldete sich ein Mitglied des Trainerstabs selbst zu Wort und berichtete, dass der für sie gebaute Platz nicht den Anforderungen entsprach. Daraufhin habe man den Ex-Verein "angefleht", auf dessen Platz spielen zu dürfen. In all diesen Situationen hätte es wenig Unterstützung von der Leitung um Lutz Kirchhof (Vorstand Fußballabteilung) gegeben.
Ebenfalls prekär: Das aktuelle Präsidium hätte darüber wohl Bescheid gewusst – und nicht gehandelt. Dabei wurden explizit Ingmar Pering und Peer Mock-Stümer genannt, die beide Teil des bisherigen Präsidiums waren.
Auch Fabian Drescher, inzwischen Vizepräsident, gehörte seit 2016 dazu. Er sagte zu den Anschuldigungen: "Wir nehmen diese Vorwürfe sehr ernst, werden diesen nachgehen und sie aufarbeiten. Zunächst gilt es aber, das Ganze intern zu besprechen, sobald wir alles dafür Nötige auf dem Tisch haben." Von den Fans gab es dafür zumindest etwas Applaus.
- Eigene Beobachtungen bei der Mitgliederversammlung von Hertha BSC