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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Topspiel gegen den FC Bayern Die Chance für den BVB ist so groß wie lange nicht
Mit einem Sieg im direkten Duell am Samstag könnte Borussia Dortmund am FC Bayern vorbeiziehen und die Tabellenführung übernehmen. Die Zeichen für einen Prestigeerfolg stehen gut.
Nur ein Punkt trennt Borussia Dortmund und Bayern München vor dem Duell am Samstag (ab 18.30 Uhr im t-online-Liveticker). Somit hat der BVB endlich wieder die Chance, den deutschen Rekordmeister zu überholen – und die Tabellenführung zu übernehmen. Die Chance auf einen Sieg ist für die Dortmunder groß wie lange nicht.
Diese drei Gründe sprechen für einen BVB-Erfolg im Topspiel
1. Erling Haaland ist zurück
Auch in einem Mannschaftssport können einzelne Athleten über Wohl und Wehe entscheiden. Der norwegische Superstürmer Erling Haaland ist das beste Beispiel dafür. Ohne ihn ist die offensive Potenz von Borussia Dortmund deutlich minimiert. Niemand – auch nicht Ersatzmann Donyell Malen – kann die großen Schuhe Haalands füllen. Natürlich wird BVB-Trainer Marco Rose seinem Team nicht empfehlen, nun jeden Angriff ausschließlich auf Haaland auszurichten.
Aber aufgrund der Präsenz von Haaland ganz vorn gibt es für Dortmund die Möglichkeit, ihn auf mehrerlei Weise anzuspielen: Entweder er wird direkt mit langen Pässen hinter die Abwehrlinie des FC Bayern geschickt. Oder er wird kürzer angespielt und soll entsprechend den Ball anschließend auf die hinter ihm postierten Teamkollegen ablegen. In jedem Fall ist Haaland für die bayerische Abwehrreihe unglaublich schwer zu verteidigen.
2. Bayern wackelt defensiv
Das bringt uns direkt zum zweiten Grund, der für einen BVB-Sieg spricht. Die Bayern sind nicht per se defensivschwach in dieser Saison, aber in der Rückwärtsbewegung unterlaufen doch immer wieder Fehler, wie zuletzt bei den Niederlagen gegen Mönchengladbach und Augsburg deutlich wurde. Zum einen ergeben sich oftmals Lücken im Rücken der bayerischen Außenverteidiger, wenn diese aufgerückt sind. Zum anderen arbeiten die zentralen Mittelfeldspieler nicht immer clever zurück und stellen die aufgerissenen Lücken im Defensivverbund zu.
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Da Dortmund vor allem Stärken im schnellen Offensiv- und auch Konterspiel hat, könnte der BVB die angesprochenen Schwächen sehr gut auszunutzen. Marco Reus oder auch Donyell Malen könnten mit Tempo in die Lücken vorstoßen, während Haaland in der Mitte die Restverteidigung der Bayern an sich bindet. Der BVB sollte im Normalfall ohnehin weniger Ballbesitz als Bayern haben und somit eher über Balleroberungen und Konterangriffe ins Spiel finden.
3. Bayern hat Aussetzer
Dortmund ist erst vergangene Woche aus der Champions League ausgeschieden. Insofern kann keiner behaupten, dass nun die jüngsten Resultate zugunsten der Borussen sprechen. Aber der FC Bayern hat sich seinerseits schon Aussetzer in dieser Spielzeit geleistet. Die 0:5-Niederlage gegen Gladbach im DFB-Pokal verdeutlichte, dass selbst der Ligakrösus nicht immer auf der Höhe des Geschehens ist. Während Cheftrainer Julian Nagelsmann sicherlich zurecht viel Lob für seine Arbeit erhält, liegt er mit seinen taktischen Entscheidungen auch gerne mal daneben.
Insbesondere in den ersten Halbzeiten wirken die Bayern nicht immer perfekt vorbereitet. Nagelsmann kann dann zur Halbzeitpause einiges korrigieren, aber manches Mal ist es dann schon zu spät. Sollte Dortmund gut eingestellt sein und vom Anpfiff weg bei einhundert Prozent agieren, dann könnten die Schwarzgelben womöglich einen Vorsprung erspielen. Hoffnung sollte dabei den BVB-Fans auch geben, dass ihre Mannschaft selbst bei den Niederlagen in der Champions League zuletzt gegen Ajax und Sporting in der ersten halben Stunde gut aussah.
Die Dortmunder sind Frühstarter und gehen noch dazu mit Haaland als Sturmführer in die Partie. Es spricht also so manches für den Herausforderer des FC Bayern.
- Eigene Beobachtungen