Bundesliga, 22. Spieltag Frankfurt schlägt die Bayern! Eintracht gewinnt Topspiel-Krimi
Die SGE setzt sich in einem umkämpften Bundesliga-Kracher gegen den deutschen Rekordmeister durch und bleibt weiter die Mannschaft der Stunde. Dabei beginnt die Eintracht furios – davor steht aber der Schiedsrichter im Mittelpunkt.
Das war ein echter Topspiel-Krimi! Eintracht Frankfurt hat den Schlager gegen den FC Bayern mit 2:1 (2:0) gewonnen und dem deutschen Rekordmeister die dritte Saisonniederlage beigebracht. Die Gastgeber starteten furios, gingen durch Daichi Kamada (12.) und Amin Younes (31.) in Führung, Robert Lewandowski (53.) erzielte den Anschlusstreffer für die Mannschaft von Trainer Hansi Flick, die sich nach der Pause deutlich steigerte, aber am Ende zu spät aufwachte.
Durch die Niederlage könnte der Vorsprung des Spitzenreiters (49 Punkte) auf Verfolger RB Leipzig (44) am Sonntag auf zwei Punkte schrumpfen, wenn die Sachsen gegen Hertha BSC gewinnen. Frankfurt steht mit 42 Zählern auf Platz vier und bleibt weiter das punktbeste Team des Jahres – nach elf Ligaspielen ohne Niederlage sind die Hessen auf Kurs Richtung Champions League. Zudem traf das Team von Adi Hütter zum elften Mal nacheinander mindestens zweimal und stellte damit den Vereinsrekord von 1977 ein.
Linienrichter Mike Pickel sorgte für eine Unterbrechung
Das mit Spannung erwartete Torjäger-Duell zwischen Weltfußballer Lewandowski und Frankfurts Andre Silva fiel allerdings aus. Der Portugiese Silva, mit 18 Treffern bester Torschütze der Hessen, stand aufgrund von Rückenproblemen nicht zur Verfügung und wurde durch Luka Jovic ersetzt, der erstmals nach seiner Rückkehr von Beginn an ran durfte. Beim Rekordmeister hatten vor dem 100. Aufeinandertreffen beider Mannschaften in der Liga sieben Ausfälle für Unruhe gesorgt.
Vor den Augen von Bundestrainer Joachim Löw agierten die Bayern im ersten Durchgang erschreckend schläfrig in der Defensive und ideenlos im Offensivspiel. Nach einer Unterbrechung wegen einer Verletzung bei Linienrichter Mike Pickel belohnte Kamada umgehend den starken Beginn der Hütter-Elf mit der Führung.
Traumtor von Younes
Vor allem Younes bereitete der Bayern-Abwehr um Startelf-Rückkehrer Jerome Boateng große Probleme. Der quirlige Spielgestalter überlistete zunächst beinahe Nationaltorhüter Manuel Neuer von der Mittellinie (15.), ehe er Ball beim zweiten Treffer sehenswert in den Winkel setzte. Anschließend jubelte Younes mit einem Gedenkshirt für die Ermordeten des rassistisch motivierten Anschlags in Hanau vor einem Jahr.
Erst kurz vor der Pause wurden die Gäste durch Kingsley Coman (40.) und Eric Maxim Choupo-Moting (44.) gefährlich. Für Flick deutlich zu wenig, zur zweiten Hälfte brachte er Leon Goretzka, der nach überstandener Corona-Infektion sein Comeback feierte und die wütenden Angriffe des Tabellenführers nach dem Seitenwechsel anführte.
Der Anschluss durch Lewandowski nach Vorarbeit von Leroy Sané gab weiteren Aufwind, sorgte bei Flick, der nach 61 Minuten die Gelbe Karte wegen Meckerns sah, aber nur für wenig Erleichterung. Gegen die anschließend verunsicherte Eintracht nutzte Goretzka (64.) die drückende Überlegenheit beinahe zum Ausgleich.
- Mit Material der Nachrichtenagentur SID