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FC Bayern: Warum Alexander Nübel gegen Manuel Neuer keine Chance hat


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Zukunft des FC Bayern
Aus diesen zwei Gründen hat Nübel gegen Neuer keine Chance


24.12.2019Lesedauer: 3 Min.
Zwei Torhüter-Generationen auf einem Bild: Manuel Neuer und Alexander Nübel (r.).Vergrößern des Bildes
Zwei Torhüter-Generationen auf einem Bild: Manuel Neuer und Alexander Nübel (r.). (Quelle: Sven Simon/imago-images-bilder)
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Die Biografien der beiden Torhüter ähneln sich. Nübel, der noch bei den Schalkern im Tor steht, wird im Sommer in den Süden gehen. Ob er allerdings in die Fußstapfen von Neuer treten kann, ist unklar. Der Vergleich.

Die Meldung über den Transfer von Alexander Nübel vom FC Schalke zum FC Bayern im kommenden Sommer sorgte in ganz Deutschland für Diskussionsstoff: Ist es die richtige Entscheidung des 23-Jährigen, einen Stammplatz gegen einen Bankplatz einzutauschen? Das fragen sich seitdem viele. Die alles entscheidende Frage aber lautet: Wie gut ist Nübel wirklich und kann er vielleicht doch nach dem Platz von Manuel Neuer greifen?

t-online.de hat versucht, dies zu analysieren und die Leistungen Nübels mit denen von Neuer, dem aktuellen Stammtorwart des Rekordmeisters, zu vergleichen.

Nübel und Neuer, der große Vergleich

Nübel und Neuer sind sich in manchen Dingen sicher ähnlich: Sie sind groß gewachsen und verfügen beide über eine beachtliche Armlänge, die gerade Neuer in seiner Karriere oftmals zu nutzen wusste. Der DFB-Torhüter baut sich wie kaum ein anderer Schlussmann vor seinen Gegenspielern im direkten Duell auf und lässt seinem Gegenüber nur minimalen Raum, um den Ball an ihm vorbeizubringen. Das beherrscht auch Nübel! Gleichzeitig ist die Körpergröße natürlich auch ein Vorteil, um Bälle noch aus dem Winkel zu fischen.

In dieser Hinsicht ist der Unterschied zwischen Nübel und dem "Amtsinhaber" beim FC Bayern allenfalls marginal. Nübel ist ebenso ein Modellathlet und verfügt sogar noch über etwas mehr Sprungkraft als Neuer, der natürlich aufgrund von Verletzungen und der körperlichen Abnutzung über die Jahre im athletischen Bereich ein wenig abgebaut hat. Neuer kompensiert das mit starkem Stellungsspiel im Strafraum und auf der Linie. Wo Nübel mit katzenartigen Reflexen à la David de Gea die Parade noch bewerkstelligt, steht Neuer oftmals einfach richtig und muss "nur" noch einen Arm oder ein Bein an den Ball bekommen.

Die Erfahrung fehlt noch

Die Bayern legen bei ihrer Verpflichtung gewiss Wert auf die klassischen Torhüterfähigkeiten, die Nübel zu einem großen Teil mitbringt. In den vergangenen Wochen leistete er sich jedoch gelegentliche Aussetzer, die er im Tor der Münchener in jedem Fall vermeiden sollte. Die Fehlerquote muss beim deutschen Rekordmeister so niedrig wie möglich gehalten werden, andernfalls beginnen rasch Diskussionen um die Leistungsfähigkeit des Schlussmanns. Neuer hat sich über Jahre hinweg einen Stand im Verein erarbeitet, sodass ihm vereinzelte Fehler eher verziehen wurden und werden.

So talentiert Nübel auch ist, er fällt in zwei Punkten gegen Neuer noch sichtlich ab: Das betrifft zum einen sein Verhalten beim Herauseilen aus dem Tor in brenzligen Situationen. Neuer ist ein Meister in Sachen Timing und Körperstellung, wenn es darum geht, einen heranrauschenden Stürmer unter Druck zu setzen oder eine Hereingabe abzufangen. Nübel kann beides eigentlich auch, aber sein Herauslaufen ist nicht immer perfekt. Gerade in diesem Bereich fehlt ihm mit 35 Bundesligapartien noch ein wenig die Erfahrung. Neuer ist derweil seit Jahren einer der besten Torhüter fernab des Fünfmeterraums.

Ein Unsicherheitsfaktor am Ball

Ebenso gehört Neuer zu den fußballerisch besten Torhütern der Moderne. Gerade seine kurzen Pässe im Spielaufbau sind essenziell für die Spieleröffnung der Bayern wie auch der deutschen Nationalmannschaft. Er ist de facto ein zusätzlicher Innenverteidiger und schafft gegen viele Pressinglinien eine deutliche Überzahl. Nicht ohne Grund etablierte sich vor einigen Jahren der Begriff der "Torwartkette" in Anlehnung an die Dreier- und Viererkette.

Neuer funktioniert als elfter Feldspieler, Nübel hingegen nicht. Die Passquote des Noch-Schalkers liegt in dieser Saison bei 66,5 Prozent; nur 37 Prozent seiner langen Bälle finden das Ziel. Und selbst wenn ein Zuspiel den Mitspieler erreicht, bringt er seine Vordermänner des Öfteren in Schwierigkeiten, weil weder Passtiming noch Passgewichtung optimal sind.

Zum Vergleich: Bei Neuer kommen 89,1 Prozent aller Pässe und 57,3 Prozent der langen Bälle an. Nübel hingegen scheint fast froh zu sein, wenn er den Ball abgegeben hat. Neuer aber möchte am Passspiel aktiv teilnehmen. Gerade dieser Qualitätsunterschied ist auch durch mehr Erfahrung für Nübel nicht aufzuholen.

Klar ist: Es gibt Torhüter, die sind fußballerisch eher schlecht aufgestellt. Es gibt Torhüter, die sind gute Fußballer – so wie Nübel. Und es gibt herausregende Fußballer im Tor – so wie Neuer.

Verwendete Quellen
  • Statistiken von WhoScored.com
  • Eigene Beobachtungen
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