Die subjektive Sicht zweier Autoren auf ein Thema. Niemand muss diese Meinungen übernehmen, aber sie können zum Nachdenken anregen.
Wer wird Kovac-Nachfolger? "Es gibt nur eine perfekte Lösung"
Niko Kovac ist nicht länger Trainer des FC Bayern, Hansi Flick springt vorerst ein. Doch sollte der Rekordmeister nun nicht wieder einen internationalen Top-Trainer verpflichten? Der "Zweikampf der Woche".
Die erste Trainerentlassung der laufenden Saison in der Fußball-Bundesliga hat Niko Kovac vom FC Bayern München getroffen. Der Kroate wurde einen Tag nach dem desaströsen 1:5 (1:2) bei Eintracht Frankfurt freigestellt. Offiziell sei die Trennung einvernehmlich erfolgt, teilten die Bayern am Sonntagabend mit. Vorerst springt Co-Trainer Hansi Flick für den entlassenen Kovac ein.
Die beiden anstehenden Partien haben es für ihn gleich in sich: Erst empfängt der FC Bayern am kommenden Mittwoch Olympiakos Piräus in der Champions League, dann geht es in der Bundesliga gegen Borussia Dortmund. Wie geht es anschließend weiter? Die Lösung mit Flick scheint nicht auf Dauer angelegt zu sein. Die Verantwortlichen des deutschen Rekordmeisters werden wohl nach einem neuen Trainer Ausschau halten. Die Frage ist:
Muss der FC Bayern jetzt wieder einen internationalen Top-Trainer verpflichten?
Ja, und es gibt nur eine perfekte Lösung für den FC Bayern
Die Kritik an Niko Kovac wurde immer lauter, und am Ende einigten sich die Vereinsbosse und der 48-Jährige auf das vorzeitige Ende der Zusammenarbeit. Nun muss endlich wieder ein echter Kracher zum FC Bayern!
Denn das Profil des sympathischen Kovac ist in München gescheitert. Scheinbar brauchen Topstars eben doch einen Coach, der ihnen glaubwürdig vermitteln kann, dass sein Weg der richtige ist. Einen Trainer, der über ausreichend Erfahrung auf Topniveau und Strahlkraft verfügt. Übergangslösung Hansi Flick kann das nicht leisten.
José Mourinho fällt einem sofort ein. Doch würde der selbstbewusste Portugiese dem Verein auch sportlich nach vorne bringen? Zuletzt war er bei Manchester United gescheitert. Oder könnte Massimiliano Allegri einer für die Bayern sein? Doch am besten vergessen Sie diese Namen gleich wieder.
Denn es gibt nur eine perfekte Lösung: und die heißt Arsène Wenger. Kaum ein Trainer in Europa verfügt über mehr Erfahrung als er. Der 70-Jährige ist seit anderthalb Jahren ohne Verein, hat aber immer wieder angedeutet, dass ihn eine weitere Herausforderung reizen würde. Er spricht perfekt Deutsch und hätte als Legende die ungeteilte Aufmerksamkeit der Bayern-Spieler wohl sicher. Wenger würde das in den Verein bringen, wonach wohl jeder in München aktuell lechzt: Ruhe und Erfolg.
Nein, Namen bringen rein gar nichts
Acht Trainer hat der FC Bayern in den letzten zehn Jahren verschlissen – viel zu viele. Experimente mit unerfahrenen Trainern wie Niko Kovac oder Jürgen Klinsmann sind gescheitert – doch internationale Top-Trainer wie Carlo Ancelotti oder Louis van Gaal haben genauso wenig funktioniert. Ancelotti war den Stars zu lasch, van Gaal zu hart. Namen bringen also rein gar nichts.
Das gilt auch für die vermeintlichen Toptrainer, die derzeit auf dem Markt sind. Massimiliano Allegri und Arsène Wenger mögen tolle Trainer sein, aber international haben sie noch keinen Titel geholt. Wenger ist dazu noch 70 Jahre alt und kann damit unmöglich Bayerns Lösung für die Zukunft sein. Ebenso wenig wie José Mourinho, der seinen Glanz spätestens durch Entlassungen bei Manchester United oder dem FC Chelsea verloren hat. Seine Defensivtaktik wäre für Lewandowski, Coutinho oder Gnabry ein einziger Graus. Dazu hat er sich stets mit Mannschaften, Medien und Klubführungen überworfen. Eine tickende Zeitbombe also.
Viel besser: Erst einmal Hansi Flick eine Chance geben – und im Zweifel Ralf Rangnick holen. Was Bayern viel mehr braucht als einen inhaltsleeren großen Namen, ist ein kluger Fachmann mit einer klaren Philosophie. Womöglich wären auch Miroslav Klose oder Mark van Bommel gute Alternativen.
- Kovac-Entlassung: Die Bayern-Erklärung im Wortlaut
- DFB-Pokal: Schweres Los für den FC Bayern
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