Debatte beim FC Bayern Streit mit Breitner: Fans pfeifen unversöhnlichen Hoeneß aus
Auf der Jahreshauptversammlung seines Klubs ist Präsident Uli Hoeneß so scharf kritisiert worden wie nie zuvor. Nicht nur seine verbalen Attacken haben die Bayern-Mitglieder verärgert.
Bayern Münchens Präsident Uli Hoeneß hat sich im Streit mit seinem einstigen Kumpel Paul Breitner unversöhnlich gegeben. "Ich werde zu dem Thema nix mehr sagen, ich habe mit Paul Breitner gebrochen, als ich aus dem Gefängnis kam – und das war's für mich", sagte der 66-Jährige nach der Jahreshauptversammlung des Fußball-Rekordmeisters im Audi Dome in München.
Er habe aber keineswegs Finanzvorstand Jan-Christian Dreesen vorgeschickt, um Breitner anzurufen und von seiner Verbannung aus dem Ehrengastbereich der Allianz Arena zu unterrichten. Während der Champions-League-Reise in Athen im Oktober habe Hoeneß mit Dreesen im Auto gesessen, die Situation besprochen, "und ich habe angeboten, den Paul anzurufen. Dann hat Dreesen gesagt: Nein, das mache ich."
Hoeneß: "Lehne Diskussion auf dem Niveau ab"
Während der Jahreshauptversammlung am Freitagabend hatte Hoeneß harte Kritik eines Mitglieds einstecken müssen, das den Umgang mit Breitner rügte und dafür großen Applaus bekam. Gegen Hoeneß gab es hingegen Buhrufe und Pfiffe.
Dem Präsidenten wurde unter anderem vorgehalten, dass er sich zu sehr ins Tagesgeschäft einmische und es "Spezlwirtschaft" beim Rekordmeister gebe. Auch die Wortwahl und das verbale Nachtreten gegen ehemalige Trainer und Spieler wurde missbilligt.
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In Bezug auf den Streit mit Breitner sagte der Redner: "Ein Ehrenspielführer ist nicht zu verbannen. Es ist nicht ihr Stadion." Hoeneß wollte sich zu den Vorwürfen nicht äußern. "Ich lehne eine Diskussion auf dem Niveau total ab", sagte er. Nach der Jahreshauptversammlung betonte er jedoch: "Das trifft mich sehr, sehr." Er müsse erst einmal darüber nachdenken, er habe ja versprochen, "dass ich sachliche Dinge sage in Zukunft."
Hoeneß ergänzte, dass er früher womöglich direkt darauf eingegangen wäre und das eine oder andere dazu gesagt hätte, "was ich vielleicht morgen bedauert hätte." Aus diesem Grund sei es besser, "wenn ich zu diesen Vorkommnissen, wie sie hier teilweise passiert sind, erstmal eine Nacht drüber schlafe."
- Nachrichtenagenturen dpa, sid