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Mehr Ballbesitz: Warum die Bundesliga wieder attraktiver ist


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Mehr Mut, mehr Ballbesitz
Warum die Bundesliga wieder attraktiver ist


26.10.2018Lesedauer: 2 Min.
Spielen in der laufenden Saison schönen Fußball: Jadon Sancho und der BVB (l.), Max Kruse und Werder (m.) und Gladbach mit Jonas Hofmann.Vergrößern des Bildes
Spielen in der laufenden Saison schönen Fußball: Jadon Sancho und der BVB (l.), Max Kruse und Werder (m.) und Gladbach mit Jonas Hofmann. (Quelle: Benjamin Springstrow/imago-images-bilder)
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Im letzten Jahr sorgte die Bundesliga weder für große Spannung, noch für große Begeisterung. Doch im neuen Jahr ist eine Trendwende zu erkennen.

Zu Beginn dieser Saison musste die Bundesliga viel Kritik einstecken. Das deutsche Fußballoberhaus sei international nicht mehr konkurrenzfähig. Viele Teams würden sich auf destruktiven Pressingfußball beschränken. Zwei Monate später sieht die Welt schon anders aus.

Unter den ersten acht Teams in der Tabelle befinden sich momentan sechs ausgewiesene Ballbesitzmannschaften, die vor allem konstruktiv mit dem Ball arbeiten möchten und das runde Leder selten unnötig wegbolzen. Auch Namen wie Borussia Mönchengladbach und Werder Bremen, die aktuellen Verfolger von Borussia Dortmund, tauchen in dieser Liste auf. Was die beiden Überraschungsteams der Stunde von vermeintlichen Top-Clubs wie Bayer Leverkusen und Schalke 04 unterscheidet, ist genau dieser konstruktive Spielansatz.

Gerade Schalke leidet momentan unter einer augenscheinlichen Schwäche, wenn die Königsblauen dazu gezwungen werden, das Spiel selbst zu machen. Dann fällt der Mannschaft von Trainer Domenico Tedesco wenig ein. Der defensive Spielstil der vergangenen Saison trägt keine Früchte mehr. Eine notwendige Weiterentwicklung blieb bis jetzt aus.

Unterschiede zwischen Dortmund-Verfolgern

Anders gestaltet sich die Situation zum Beispiel in Mönchengladbach. Dieter Hecking hat es – etwas überraschend – geschafft, den Spielaufbau der Fohlen auf ein neues Level zu hieven. Im 4-3-3 gelingt es Mönchengladbach gerade mit Jonas Hofmann auf der halblinken Seite, die Flügel gekonnt zu überladen. Der Ball läuft flüssig nach vorn und es gibt insgesamt mehr Angriffsvarianten als noch in der vergangenen Saison. Gladbach strahlt dadurch auch eine hohe Ballsicherheit aus.

Werder Bremen hingegen nutzt den Ballbesitz vor allem, um das eigene Spiel zu stabilisieren. Die Norddeutschen lassen die Kugel mit großer Ruhe durch die hinteren Reihen laufen und bereiten so die Angriffspässe vor. In der Sturmspitze erhält Max Kruse dann Unterstützung von Neuzugang Davy Klaasen wie auch den Flügelstürmern. Vor nicht allzu langer Zeit wäre eine solche Ruhe im Spiel der Bremer undenkbar gewesen.

Angriffsmaschinerien in tabellarischer Lauerstellung

Bremen und Gladbach verfügen jedoch über moderate Offensivabteilungen im Vergleich zur TSG Hoffenheim und RB Leipzig. Denn diese beiden Clubs generieren eine überdurchschnittlich hohe Anzahl an Torschüssen pro Partie. Julian Nagelsmanns Hoffenheimer plagen sich immer noch mit Verletzungssorgen herum und verschenkten in den vergangenen Wochen einige Punkte unnötig. Aber angesichts der druckvollen Offensive und des risikohaften Spielstils sollte sich der Verein aus dem Kraichgau rasch weiter oben etablieren.

Ähnlich ist es bei Nagelsmanns zukünftigem Arbeitgeber RB Leipzig. Ralf Rangnick hat es in den letzten Partien immer häufiger geschafft, seine hochtalentierten Angreifer in Szene zu setzen. Die Sachsen spielen nicht durchweg auf Ballbesitz, tauchen aber unablässig im Strafraum des Gegners auf. Auch das erzeugt Dominanz, welche sich Leipzig momentan zunutze macht.

In jedem Fall scheinen sich die genannten taktischen Ansätze – ob nun mit ruhigerem Spielaufbau oder aggressiverem Angriffsstil – als gewinnbringender zu erweisen als beispielsweise die destruktive Spielweise von Schalke oder jene ziellose und undefinierte von Leverkusen. Fazit: Wer etwas mit Ballbesitz anstellen kann, ist immer im Vorteil.

Verwendete Quellen
  • Statistiken von whoscored.com
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