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Jupp Heynckes' Rückkehr zu Bayern München: So könnte die Mannschaft spielen


Zurück in die Erfolgsspur
So könnte Bayern unter Heynckes spielen

t-online, spielverlagerung.de

Aktualisiert am 07.10.2017Lesedauer: 2 Min.
Jupp Heynckes' taktischer Einfluss beim FC Bayern wurde oft unterschätzt.Vergrößern des Bildes
Jupp Heynckes' taktischer Einfluss beim FC Bayern wurde oft unterschätzt. (Quelle: Andreas Gebert/dpa-bilder)
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Bayern München hat sich für Jupp Heynckes als Nachfolger von Carlo Ancelotti entschieden. Für Heynckes ist es die dritte Amtszeit beim deutschen Rekordmeister. Es bleibt die Frage, wie der Triple-Gewinner von 2013 seinem Freund Uli Hoeneß und dem gesamten Verein aus der Patsche helfen soll.

Klar ist: Heynckes ist nur eine Übergangslösung, bis im Sommer ein anderer Coach das Ruder in München übernimmt. Trotzdem sollte der Routinier in der aktuellen Situation nicht nur Verwalter spielen.

Als Heynckes vor rund vier Jahren mit den Bayern Meisterschaft, DFB-Pokal und Champions League gewann, waren viele Spieler auf dem Rasen, die auch jetzt das rote Trikot tragen. Aber die Verhältnisse haben sich verändert. 2013 waren die Münchener nicht nur taktisch auf einem hohen Level, sie waren auch athletisch vielen Teams überlegen. Deshalb konnten sich die Münchner erlauben, in manchen Partien auf schlichte Mannorientierungen – sprich: das gewollte Ausspielen von Eins-gegen-Eins-Situationen – umzustellen.

Europäische Spitze ist enteilt

In den vergangenen Wochen und Monaten musste der deutsche Rekordmeister allerdings erleben, wie gerade in der europäischen Spitze manche Teams enteilt sind. Ein gutes Anschauungsbeispiel war die Niederlage gegen Real Madrid im Champions-League-Viertelfinale der vergangenen Saison. Im Vergleich Mann-gegen-Mann waren die Spanier den Bayern eindeutig überlegen. Es hätte bedurfte taktischer Lösungen, die Ancelotti damals nicht lieferte.

Ancelotti wurde 2016 als eine Art "Heynckes 2.0" nach München geholt. Er galt ebenso wie Heynckes als pragmatischer Trainer, als Gegenentwurf zum verkopften Taktiktüftler Pep Guardiola. Nun, eineinhalb Jahre später, wird Kritik an Ancelottis altmodischen Trainingsmethoden laut, die nicht an das intensive Einstudieren taktischer Abläufe, wie es Guardiola präferierte, heranreichten.

Heynckes' große Stärke: Er vereint seine Spieler

Heynckes‘ erste Station als Cheftrainer liegt nun schon fast vier Jahrzehnte zurück. Damals entwickelte sich der einstige Top-Stürmer zum innovativen Vordenker. Er lehnte den Libero ab, setzte sich für Linienspiel und Abseitsfalle ein, praktizierte teils wenig bekannte Formen von Pressing und verweigerte sich der plumpen Manndeckung. Der Heynckes der 1980er- und 1990er-Jahren war jedoch auch ein eher autoritärer Fußballlehrer, der nicht selten auf Ablehnung innerhalb seiner Mannschaften stieß.

Der Heynckes der letzten Jahre ist ein Trainertyp, der seine Stars hinter sich und seiner Idee vereint. Die taktische Stärke der Bayern zum Zeitpunkt des letzten Titelgewinns in der Champions League lag nicht nur in der individuellen Qualität. Stars wie Franck Ribéry waren sich ebenso nicht zu schade, defensive Drecksarbeit zu verrichten. Genau diese mannschaftliche Geschlossenheit könnte den Bayern in diesen Tagen helfen.

Gerade das Pressing und die defensive Kompaktheit waren zuletzt Schwachpunkte, die es schnellstens auszumerzen gilt. 2013 praktizierten die Münchener ein anpassungsfähiges Pressing. Immer wieder versuchte Heynckes, die Stärken des jeweiligen Gegners zu erkennen und diese zu neutralisieren – ob mit hohem Pressing gegen den Spielaufbau, kompakter Verteidigung zur Mittelfelddominanz oder aggressivem Anlaufen zum allgemeinen Druckaufbau.

Schlussendlich war es Heynckes, der nicht selten seine Kollegen auscoachte, auch wenn dies der Öffentlichkeit gelegentlich verborgen blieb. Zuletzt jedoch mangelte es an Gegneranpassungen oder der zündenden Idee während der 90 Minuten. Mit dieser Eigenschaft glänzten andere – etwa Nagelsmann, für den Heynckes womöglich das Feld in München schon mal ein wenig beackern wird.

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