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Bundesliga: Evangelische Kirche kritisiert BVB für Rheinmetall-Werbedeal


"Hat in Stadien nichts zu suchen"
Evangelische Kirche mit scharfer Kritik am BVB

Von t-online, dpa
Aktualisiert am 30.05.2024Lesedauer: 2 Min.
imago images 1045028324Vergrößern des Bildes
Der BVB um Mittelfeldspieler Julian Brandt wird künftig von einem Rüstungskonzern gesponsort. (Quelle: IMAGO/RHR-FOTO/imago)

Der Werbedeal zwischen Borussia Dortmund und einem Rüstungskonzern ruft Kritik hervor. Die Evangelische Kirche kann die Partnerschaft nicht nachvollziehen.

Der Sportbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Thorsten Latzel, hat die Werbepartnerschaft von Borussia Dortmund mit dem Rüstungskonzern Rheinmetall kritisiert. "Werbung für Waffenfirmen hat in Stadien nichts zu suchen", sagte der rheinische Präses nach einer EKD-Mitteilung vom Donnerstag. Der Deal sei eine "gezielte kommunikative Grenzüberschreitung" und in mehrfacher Hinsicht hochproblematisch.

"Gerade bei internationalen Sportturnieren geht es um eine Form friedlicher Völkerverständigung", argumentierte Latzel. "Ganz im Sinne des Olympischen Friedens, während dessen kriegerische Aktivitäten ruhten. Dem widerspricht es, für die Herstellung von Waffen zu werben."

Waffen sind nicht "normal"

Es sei das eine, die Ukraine angesichts des völkerrechtswidrigen russischen Angriffskrieges zu unterstützen und Europas Verteidigungsfähigkeit zu stärken, so Latzel. Etwas ganz anderes sei es aber, für Waffenfirmen zu werben und Kriege und Waffen zu "normalisieren". "Militärische Gewalt und Waffen können immer nur ein letztes Mittel sein, um schlimmere Gewalt einzudämmen. Sie sind nicht 'normal' und dürfen es niemals werden", führte Latzel weiter aus.

Am Mittwoch hatten Rheinmetall und der BVB das Sponsoring für die kommenden drei Jahre bekannt gegeben. Die Partnerschaft umfasst den Angaben zufolge die Nutzung reichweitenstarker Werbeflächen, Vermarktungsrechte sowie Event- und Hospitality-Angebote im Stadion und auf dem Vereinsgelände.

Fans ebenfalls mit Kritik am Deal

Derweil sieht auch die Fan- und Förderabteilung von Borussia Dortmund den Sponsoring-Deal des BVB kritisch. Bereits vor der Veröffentlichung der Zusammenarbeit hätten Fanvertreter und Fanvertreterinnen in einem offenen Austausch mit der Geschäftsführung des Revierklubs "die Brisanz im Allgemeinen, die Bedenken an einer Partnerschaft und deren Kommunikation sowie Zweifel an einer Vereinbarkeit mit den Werten von Borussia Dortmund zum Ausdruck gebracht", heißt es in einer Mitteilung.

Die Abteilung sei im Rahmen einer monatlichen Gremiensitzung im Mai darüber informiert worden, dass zu jenem Zeitpunkt über eine mögliche Partnerschaft mit Rheinmetall diskutiert werde. Die Information wurde vertraulich behandelt. "Wir schätzen die gewachsenen Dialog-Strukturen, die es Verein und Fans ermöglichen, regelmäßig auch kontroverse Themen vertrauensvoll miteinander zu diskutieren. Im Rahmen dieser Dialoge kann nicht immer ein Konsens gefunden werden – so auch in diesem Fall", heißt es von der Fanabteilung.

Auch bei Fußballfans außerhalb der BVB-Fanabteilung und in anderen Teilen der Gesellschaft fiel die Reaktion negativ aus. Die Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen startete eine Online-Petition, in der sie den BVB zum Rückzieher auffordert und eine "Rote Karte für den Werbedeal" zückt. "Ein Waffenhersteller als Sponsor passt nicht zu den Werten, die der BVB – und Fußball insgesamt – vertritt", hieß es von den Pazifisten. Auf X machten zahlreiche Nutzer ihrem Unmut Luft. Die Satire-Partei Die Partei veröffentlichte ebenfalls eine Fotomontage, bei der ein Panzer auf einem Fußballplatz steht, Überschrift: "BVB – wir schießen nicht nur Tore".

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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