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Eintracht Frankfurt | Markus Krösche: "Wir brauchen einen Salary Cap"


"Wir brauchen einen Salary Cap"
Bundesliga-Sportvorstand fordert Umdenken

Von dpa
17.07.2023Lesedauer: 2 Min.
Markus Krösche: Auch seine Eintracht steht im DFB-Pokalfinale.Vergrößern des Bildes
Markus Krösche: Der Sportvorstand von Eintracht Frankfurt fordert Veränderungen im Nachwuchsbereich. (Quelle: IMAGO/Thomas Voelker)
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Frankfurts Sportvorstand Markus Krösche nimmt die Klubs und den DFB in die Pflicht. Er fordert weitreichende Veränderungen im Nachwuchsbereich.

Frankfurts Sportvorstand Markus Krösche fordert eine bessere Nachwuchsförderung im deutschen Fußball. Die Herangehensweise müsse sich grundsätzlich ändern", sagte Krösche im "Kicker"-Interview. "Da ist zum einen der DFB gefordert, aber wir als Klubs genauso. Wir müssen ehrlich hinterfragen: Was ist in den letzten sieben, acht Jahren passiert? Warum haben wir so wenige Talente auf Top-Niveau?"

Der 42-Jährige, der auch Mitglied der DFL-Kommission Fußball ist, fordert einen "Gebietsschutz" ähnlich wie in England. Demnach dürften Vereine mit Nachwuchs-Leistungszentren (NLZ) bis zu einem gewissen Alter nur Spieler aus einem bestimmten Umkreis aufnehmen, sagte Krösche. Die Praxis der Vereine – alle am Spielbetrieb der Bundesliga und 2. Bundesliga teilnehmenden Klubs sind dazu verpflichtet, als Fördereinrichtung ein Leistungszentrum zu führen – ist momentan eine andere.

Krösche: "Wir brauchen einen Salary Cap"

"Bis zum Alter von 18 Jahren brauchen wir einen Salary Cap. Also eine Höchstsumme, die einem Jugendspieler gezahlt werden darf, der noch nicht im Profibereich angesiedelt ist", sagte Krösche. Dann sei das Geld für Spieler wie für Berater kein Anreiz mehr, um zu wechseln, meinte der Fußball-Manager. "Wir haben in Deutschland die Riesenchance, über einen Salary Cap das Problem der zu häufigen und frühen Wechsel zu lösen." Krösche meinte auch, mit den NLZ überhaupt erst ab der U12 zu beginnen und die Nachwuchsfußballer so lange wie möglich bei ihren Heimatklubs spielen zu lassen.

Die Profiklubs sollten "selbst rausgehen an die Basis in ihrer jeweiligen Region, Kooperationen schaffen, mithelfen, Trainer auszubilden. Das gehört zur Verantwortung der Profivereine – aber vor allem auch des DFB. Der DFB muss viel mehr investieren in die Trainerausbildung bei den Vereinen an der Basis", meinte Krösche.

"Dann sind wir auf dem Holzweg"

Wenn dort die Qualität der Trainer gesteigert würde, bilde sich automatisch ein viel größerer Pool an besser ausgebildeten Spielern, die gleichzeitig schon viel Spielzeit bekommen hätten. "So entsteht doch überhaupt erst mal wieder die Bolzplatzmentalität, die wir uns alle zurückwünschen. Und die Besten aus diesem Spielerpool gehen dann ab der U12 ins NLZ", sagte Krösche.

Ab 2024 werden die A-Junioren- und B-Junioren-Bundesliga abgeschafft. Die neuen Spielklassen heißen künftig U19- und U17-Nachwuchsliga. "Man sollte sich klarmachen: Die neue Ligenstruktur ist nur ein Baustein. (...) Aber wenn wir glauben, wir haben jetzt die Struktur geändert, und in ein paar Jahren haben wir deshalb in Deutschland mindestens acht Weltklassespieler, dann sind wir auf dem Holzweg. Dafür ist die Thematik bei Weitem zu vielschichtig", sagte Krösche. Joti Chatzialexiou, Sportlicher Leiter der Nationalmannschaften, hatte von "einem Meilenstein in der Förderung unserer Nachwuchstalente" gesprochen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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