Nach Ausschreitungen "Sonst breche ich das Interview ab": Spieler zofft sich mit Reporter

Die Drittliga-Partie zwischen Hansa Rostock und Dynamo Dresden wird von Ausschreitungen überschattet. Dresdens Kapitän Stefan Kutschke ist nach dem Spiel geladen.
Der Frust über das verlorene Ost-Duell gegen Hansa Rostock war den Spielern von Dynamo Dresden anzumerken. Die Partie ging mit 1:0 an den Gastgeber von der Ostsee, wurde aber von Ausschreitungen vor dem Anpfiff der zweiten Hälfte überschattet.
Dresdner Fans entrollten während der Halbzeit ein nicht genehmigtes Plakat in Richtung der Hansa-Fankurve. Beide Fanlager beschossen sich mit Pyrotechnik und Knallkörpern. Die Polizei musste einschreiten, um die Situation zu beruhigen. Rund 30 Minuten lang dauerte die Unterbrechung.
"Aber es wird jetzt nicht hämisch, oder?"
Dresdens Kapitän Stefan Kutschke war am NDR-Mikrofon noch sichtlich geladen. Als er auf die Szenen zum Ende der Pause angesprochen wurde, sagte er: "Los ging es mit einer Leuchtspur bei der Erwärmung auf unseren Spieler. Bitte in der Berichterstattung ordentlich anfangen." Was Kutschke meinte: Beim Warmmachen vor dem Spiel flog eine Leuchtkugel aus einem Rostocker Fanblock in Richtung der Dresdner Spieler. Nur knapp verfehlte sie einen Akteur in Schwarz-Gelb.
Dass dieser Part im kurzen Video-Einspieler und in der Frage des Reporters fehlte, ärgerte Kutschke. "Sie haben nur davon geredet mit der Situation für Dynamo Dresden. Im Block und auf dem Platz. Sie müssen auch über beide Seiten berichten. Unser Spieler wurde getroffen", fügte der 36-Jährige an.
"Das können Sie ja ruhig sagen", entgegnete der Reporter. Kutschke war das aber nicht genug: "Sie haben es aber nicht gesagt. Sie haben Ihren Satz angefangen mit: 'Wie sehen Sie den Tag für Dynamo Dresden?' Sie haben das Interview nicht gestartet mit der Leuchtspur auf unseren Spieler bei der Erwärmung."
Rostock gegen Dresden: Kutschke von Reporter genervt
Der NDR-Journalist versuchte es daraufhin mit einer neutraleren Frage. "Wie haben Sie das denn insgesamt erlebt heute Nachmittag hier?", fragte er. Kutschke entgegnete genervt: "Aber es wird jetzt nicht hämisch, oder? Sonst breche ich das Interview hier ab." Die darauffolgende Analyse des Stürmers fiel kurz aus. Sein sportliches Fazit: "1:0 verloren."
In der Tabelle bleibt Dresden Zweiter hinter Spitzenreiter Energie Cottbus. Am kommenden Samstag ist der SC Verl zu Gast bei Dynamo. Dann können Kutschke und seine Teamkollegen versuchen, wieder Punkte einzufahren.
- TV-Übertragung im NDR