Bundesliga am Samstagabend VfB betreibt Chancenwucher – siegt aber trotzdem
Der VfB Stuttgart bleibt ein Spitzenteam der Bundesliga. Gegen Bremen war die Hoeneß-Elf drückend überlegen, musste aber lange auf den zweiten Treffer warten.
Stuttgart träumt von Europa. Der VfB hat auch sein Heimspiel gegen Werder Bremen mit 2:0 gewonnen und untermauert seinen Anspruch, ein Spitzenteam der Bundesliga zu sei. Gegen überforderte Gäste sorgte Deniz Undav für die Führung (17. Minute), Serhou Guirassy erhöhte im zweiten Durchgang vom Punkt (75.). Zuvor vergab der VfB etliche Chancen, höher in Führung zu gehen.
Das Überraschungsteam der Bundesliga festigte damit seinen dritten Tabellenplatz hinter Bayer Leverkusen und Bayern München und stimmte sich erfolgreich auf das DFB-Pokal-Achtelfinale gegen Borussia Dortmund ein. Die auswärtsschwachen Bremer starteten mit einer Niederlage in den Schlussspurt bis Weihnachten, den Trainer Ole Werner als richtungsweisend ausgerufen hatte.
So lief das Spiel
Vor 54.500 Zuschauern in der ausverkauften Arena hatte VfB-Trainer Sebastian Hoeneß auch abgesehen von den beiden Torjägern Guirassy und Undav seine Anfangself offensiv ausgerichtet. Undav, unweit von Bremen aufgewachsen, hatte bei Werder einst schmerzhafte Erfahrungen gemacht. Als Jugendlicher hatte sich der Angreifer nicht durchsetzen können und seine Profi-Hoffnungen zwischenzeitlich aufgegeben. Bei eisigen Temperaturen zeigte er nun wieder, warum er als Leihgabe aus der Premier League für die diesmal im Sondertrikot spielenden Schwaben so wertvoll ist.
Gemeinsam mit Sturmpartner Guirassy und seinen weiteren Offensivkollegen näherte sich der Angreifer immer mehr dem Treffer an. Silas Katompa Mvumpa hatte die erste Chance (6.), dann schoss Undav nach einer Ecke rechts am Bremer Tor vorbei (9.). Auch Guirassy verpasste mehrmals die Führung, einmal nach mehreren Doppelpässen mit Undav (11.). Dann war Zeit für Stuttgarter Torjubel: Undav stocherte den Ball über die Linie. Kapitän Waldemar Anton hatte Michael Zetterer geprüft und der Werder-Torwart den Ball abprallen lassen.
Selbstbewusst beherrschten die Gastgeber die Partie, verpassten aber bei weiteren guten Chancen lange das zweite Tor. Ein Treffer von Guirassy zählte wegen Abseits wenige Minuten nach dem 1:0 nicht (21.), aus spitzem Winkel rollte Guirassys Abschluss kurz vor dem Seitenwechsel knapp vorbei (40.). Undav scheiterte vor dem Pausenpfiff noch mit einem Distanzschuss (45.). Die Bremer dagegen kamen in der Offensive kaum ins Spiel und gerieten in der Defensive immer wieder in Gefahr.
Pl. | Spieler | Verein | Spieler, Verein | Spiele | Sp. | ØQuote | 11er | Tore |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
1 | Harry Kane | Bayern | Harry KaneBayern | 32 | 1.12 | 5 | 36 | |
2 | Serhou Guirassy | Stuttgart | Serhou GuirassyStuttgart | 28 | 1 | 4 | 28 | |
3 | Loïs Openda | Leipzig | Loïs OpendaLeipzig | 34 | 0.7 | 2 | 24 | |
4 | Deniz Undav | Stuttgart | Deniz UndavStuttgart | 30 | 0.6 | 0 | 18 | |
5 | Maximilian Beier | Hoffenheim | Maximilian BeierHoffenheim | 33 | 0.48 | 0 | 16 |
Nach dem Seitenwechsel kam es zu einer der seltenen Offensivaktionen der Bremer. Deutlich gefährlicher als beim Abschluss von Mitchell Weiser (49.) wurde es aber gleich wieder auf der Gegenseite: Guirassy, der Top-Torjäger der Schwaben, ließ bei seinem ersten Startelfeinsatz nach seiner Muskelverletzung und den Strapazen seiner Länderspielreise die nächsten großen Möglichkeiten ungenutzt (51./61.).
Erst beim Elfmeter blieb Guirassy dann gewohnt cool und verwandelte zentral. Der Torschütze selbst war nach Ansicht von Schiedsrichter Bastian Dankert vom eingewechselten Niklas Stark gefoult worden. Die Bremer protestierten eindringlich. VfB-Nationalspieler Chris Führich war vor der Szene draußen behandelt worden und bekam ausgehend von Werder-Torhüter Zetterer den Ball.
- Eigene Beobachtungen bei Sky
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa