St.Pauli-Remis gegen Hannover Prügelei auf den Rängen überschattet Zweitliga-Topspiel
In einem intensiven Topspiel zwischen St. Pauli und Hannover 96 gab es am Ende keinen Sieger. Wegen Ausschreitungen musste die Partie unterbrochen werden.
Der FC St. Pauli hat einen Sieg im Spitzenspiel der 2. Bundesliga verpasst. Die Mannschaft von Trainer Fabian Hürzeler kam in einem wegen Ausschreitungen im Fanblock kurzzeitig unterbrochenen Nordduell zu einem 0:0 gegen Hannover 96 und ist als ligaweit einzige Mannschaft auch nach dem 13. Saisonspiel noch ungeschlagen. Allerdings könnte der Stadtrivale Hamburger SV mit einem Sieg am Samstag (13.00 Uhr im Liveticker bei t-online) bei Holstein Kiel nach Punkten mit St. Pauli gleichziehen.
St. Pauli verpasste den fünften Heimsieg nacheinander und blieb erstmals seit Ende August ohne Treffer. Hannover, aktuell Tabellendritter, wartet nun seit vier Auswärtsspielen auf einen Erfolg, verdiente sich den Punkt aber mit einer weitgehend konzentrierten Defensivleistung.
Pl. | Mannschaft | Sp. | S | U | N | Tore | Diff. | Pkt. | Form → | ||
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1 | St. Pauli | 34 | 20 | 9 | 5 | 62:36 | +26 | 69 | |||
2 | Kiel | 34 | 21 | 5 | 8 | 65:39 | +26 | 68 | |||
3 | Düsseldorf | 34 | 18 | 9 | 7 | 72:40 | +32 | 63 | |||
4 | HSV | 34 | 17 | 7 | 10 | 64:44 | +20 | 58 | |||
5 | Karlsruhe | 34 | 15 | 10 | 9 | 68:48 | +20 | 55 | |||
6 | Hannover | 34 | 13 | 13 | 8 | 59:44 | +15 | 52 | |||
7 | Paderborn | 34 | 15 | 7 | 12 | 54:54 | 0 | 52 | |||
8 | Fürth | 34 | 14 | 8 | 12 | 50:49 | +1 | 50 | |||
9 | Hertha | 34 | 13 | 9 | 12 | 69:59 | +10 | 48 | |||
10 | Schalke | 34 | 12 | 7 | 15 | 53:60 | -7 | 43 | |||
11 | Elversberg | 34 | 12 | 7 | 15 | 49:63 | -14 | 43 | |||
12 | Nürnberg | 34 | 11 | 7 | 16 | 43:64 | -21 | 40 | |||
13 | K´lautern | 34 | 11 | 6 | 17 | 59:64 | -5 | 39 | |||
14 | Magdeburg | 34 | 9 | 11 | 14 | 46:54 | -8 | 38 | |||
15 | Braunschweig | 34 | 11 | 5 | 18 | 37:53 | -16 | 38 | |||
16 | Wiesbaden | 34 | 8 | 8 | 18 | 36:50 | -14 | 32 | |||
17 | Rostock | 34 | 9 | 4 | 21 | 30:57 | -27 | 31 | |||
18 | Osnabrück | 34 | 6 | 10 | 18 | 31:69 | -38 | 28 |
In der ersten Halbzeit erspielten sich die Gastgeber nur eine richtige Chance – die aber hatte es in sich. Nach einer Hereingabe von Elias Saad schloss Johannes Eggestein aus der Drehung ab (16.), Hannovers Ron-Robert Zieler parierte den Schuss jedoch stark. Ein weiterer Versuch von Saad (36.) flog vorbei.
Ausschreitungen überschatten Schlussphase
Anschließend drängte St. Pauli vehement auf den Führungstreffer und gewann immer wieder in aussichtsreichen Positionen den Ball. In den entscheidenden Momenten fehlte es aber meist an Präzision und Ruhe.
Überschattet wurde die Partie in der Schlussphase von Ausschreitungen im Block von Hannover 96. Fans der Gäste lieferten sich ab der 75. Spielminute eine heftige Auseinandersetzung mit den Polizisten. Teils waren heftige Prügeleien, Becher- und Stangenwürfe zu sehen. Die 96-Anhänger hingen ihre Banner ab und stellten die Unterstützung ein. Die Partie wurde nach etwa fünf Minuten fortgesetzt.
Polizei: Interner Streit Auslöser für die Krawalle
Polizeiangaben zufolge hat die Auseinandersetzung mit internen Streitigkeiten unter den Hannover-Fans begonnen. In der zweiten Halbzeit der Partie sei "ein Gastfan durch Angriffe der eigenen Fanschaft mehrfach zu Boden" gegangen, teilte die Polizei Hamburg am Freitagabend nach der Partie bei X, ehemals Twitter, mit.
Die Fanhilfe St. Pauli kritisierte den zwischenzeitlichen Einsatz der Polizei im Fan-Block als "unangebracht und unverhältnismäßig". Die Polizei gab an, in den Block gegangen zu sein, um "Schlimmeres zu verhindern". Daraufhin seien die Einsatzkräfte massiv angegriffen worden. Auf dpa-Anfrage teilte die Polizei mit, dass es Verletzte gibt. Details dazu nannte sie nicht.
Beide Trainer verurteilten die Ausschreitungen. "Es sind Szenen, die nicht in ein Fußballstadion gehören", sagte 96-Trainer Stefan Leitl. "Natürlich ist es schwierig, dann wieder einen Spielfluss zu finden." St. Paulis Trainer Fabian Hürzeler befand ebenfalls, dass der Spielfluss unterbrochen war. "Es ist ja auch irgendwie menschlich, wenn dann neben Niko Vasilj auf einmal ein Fan auftaucht", sagte Hürzeler über seinen Torwart, der sich in so einer Situation umdrehe und schaue, was dort passiert.
- Mit Material der Nachrichtenagenturen SID und dpa