Mitglied will Präsident stürzen Abwahlantrag gegen HSV-Chef Marcell Jansen
Es bleibt unruhig beim Hamburger SV. Während es sportlich bestens läuft, tobten im Hintergrund zuletzt Machtkämpfe. Ein Mitglied fordert nun Konsequenzen.
Für HSV-Präsident Marcell Jansen wird es allmählich ungemütlich. Nachdem er zwei prominente Unterstützer im Verein verlor, gerät nun auch der 36-Jährige selbst in die Kritik. Jansen ist "der starke Mann" im Klub, ist neben seiner Tätigkeit als Präsident auch Aufsichtsratschef.
Wie das "Hamburger Abendblatt" berichtet, hat ein Mitglied des Vereins nun einen Abwahlantrag gegen ihn eingereicht. "Aufgrund seiner grob fahrlässigen Amtsführung als Aufsichtsratsvorsitzender der HSV Fußball AG ist in der Person von Herrn Marcell Jansen ein Vertrauensverlust eingetreten, welcher ihn auch für die Fortführung seines Amtes als Präsident des Hamburger Sport-Verein e.V. als ungeeignet erscheinen lässt", heißt es in dem Schreiben. Jansen sei seiner Aufgabe in der Causa Wüstefeld nicht nachgekommen.
Der Fall Wüstefeld
Thomas Wüstefeld war Aufsichtsratschef und Finanzvorstand des Hamburger SV. Gegen den 53-Jährigen wurde mehrere Vorwürfe erhoben. Das Nachrichtenmagazin "Spiegel" hatte berichtet, Wüstefeld sei vor drei Jahren in die Herstellung von Cannabisprodukten eingestiegen und habe Cannabidiol-haltige Öle als Medizinprodukte angeboten. Die Hamburger Behörde für Justiz und Verbraucherschutz prüfte, ob der Verkauf illegal gewesen sein könnte.
Jansen hätte laut dem HSV-Mitglied Wüstefeld frühzeitig abberufen müssen. "Dies tat Herr Jansen jedoch nicht, vielmehr ließ er es über Wochen und Monate zu, dass das Image des HSV trotz einer positiven sportlichen Entwicklung (...) massiv Schaden genommen hat", heißt es im Antrag. Wüstefeld trat selbst zurück.
Im November gibt es eine ordentliche Hauptversammlung beim Hamburger SV, wo auch der Aufsichtsrat neu bestimmt werden soll. Ob es noch davor zu einer erfolgreichen Abwahl kommt, ist jedoch ungewiss.
- abendblatt.de: "HSV-Mitglied stellt Abwahlantrag gegen Präsident Jansen"
- Nachrichtenagentur dpa