Wo landet Mick Schumacher? Gasly zu Alpine – zwei weitere F1-Cockpits vergeben
Das Fahrerkarussell in der Formel 1 dreht sich weiter: Zwei weitere Cockpits für die nächste Saison sind nun besetzt. Was heißt das für Mick Schumacher?
Ein französisches Nationalteam in der Formel 1: Pierre Gasly wechselt im kommenden Jahr zum Alpine-Rennstall und wird dort Teamkollege seines Landsmanns Esteban Ocon. Das teilte das Renault-Werksteam am Samstag im Vorfeld des Großen Preises von Japan mit. Gasly erhält einen "mehrjährigen Vertrag".
Der Wechsel wurde seit geraumer Zeit erwartet, einzige Schwierigkeit war die Freigabe durch Gaslys bisherigen Rennstall AlphaTauri. Das kleinere der beiden Red-Bull-Teams hat nun allerdings die Verpflichtung von Nyck de Vries verkündet und damit den gewünschten hochkarätigen Ersatz. Der Niederländer, der bereits die Titel in Formel 2 und Formel E gewann, hatte zuletzt als Ersatzmann bei Williams ein überzeugendes Formel-1-Debüt gegeben.
Kaum Auswirkungen auf Mick Schumacher
Auf Mick Schumachers Situation hat all das kaum Auswirkungen. Der Deutsche, der bei Haas noch keinen Vertrag für 2023 hat, galt ohnehin allenfalls als Außenseiterkandidat für einen Platz bei Alpine. Lediglich seine Chancen auf den freien Sitz bei Williams dürften sich damit minimal erhöht haben, denn mit de Vries ist die Premiumlösung nun vom Markt. Favorit auf den Sitz dürfte jedoch jetzt der US-Amerikaner Logan Sargeant aus der Formel 2 sein.
Für die Franzosen endet ein aufreibender Sommer damit versöhnlich. Zunächst hatte Altmeister Fernando Alonso überraschend seinen Wechsel zu Aston Martin für das kommende Jahr verkündet, er wird dort auf Sebastian Vettel folgen.
Alpine wollte die plötzlich freie Stelle mit Toptalent Oscar Piastri füllen. Der Australier wurde seit einer Weile von Alpine gefördert – hatte aber schon bei McLaren unterschrieben, eine Schiedsstelle musste dies bestätigen. Mit Gasly habe Alpine nun aber "den besten verfügbaren Fahrer" bekommen, sagte CEO Laurent Rossi bei AFP.
Riskante Entscheidung
Die Personalie gilt allerdings auch als riskant. Gasly und Ocon (beide 26) stammen aus der Normandie, kennen sich seit Kart-Tagen, haben seither aber eine zumindest komplizierte Beziehung entwickelt. Nicht zuletzt deshalb hatte sich Ocon auch öffentlich für eine Verpflichtung seines guten Freundes Schumacher als sein Teamkollege ausgesprochen.
"Aber beide haben da die selbe Einstellung", sagte Rossi: "Es ist viel Wasser den Fluss hinuntergelaufen." Gasly sagte, beide Piloten seien "schlau und reif genug, unsere Verantwortung für dieses große Unternehmen zu verstehen. Und wir haben beide das gleiche Ziel, wir wollen vorne stehen."
Alpine, im Moment ein Mittelfeldteam, will spätestens 2024 wieder um Siege fahren. Dies soll mit einer rein französischen Fahrerpaarung gelingen, es ist die erste in der Formel 1 seit 1994.
- Mit Material der Nachrichtenagentur SID