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Eishockey-WM 2021 in Belarus: Alexander Lukaschenko gegen Verlegung


Treffen mit Weltverband
Lukaschenko wirbt für Eishockey-WM in Belarus

Von dpa
Aktualisiert am 12.01.2021Lesedauer: 2 Min.
Alexander Lukaschenko: Der belarussische Machthaber wird nicht mehr als Staatschef von der EU anerkannt.Vergrößern des Bildes
Alexander Lukaschenko: Der belarussische Machthaber wird nicht mehr als Staatschef von der EU anerkannt. (Quelle: ITAR-TASS/imago-images-bilder)

In diesem Jahr soll die Eishockey-WM in Belarus stattfinden. Doch wegen der Handhabung der Corona-Pandemie und Polizeigewalt im Land gab es zuletzt Kritik. Nun wird von ganz oben für das Turnier geworben.

Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko hat bei einem Treffen mit dem Präsidenten des Eishockey-Weltverbands (IIHF) die geplante Ausrichtung der Weltmeisterschaft gegen Kritik verteidigt.

Ungeachtet des internationalen Drucks auf den Verband sei Belarus bereit für das Turnier – gegebenenfalls auch ohne Co-Ausrichter Lettland, sagte Lukaschenko am Montag bei einem Treffen mit IIHF-Präsident René Fasel in Minsk.

Standort ist umstritten

Wegen massiver Polizeigewalt gegen Andersdenkende und mangelnder Schutzmaßnahmen in der Corona-Pandemie ist Belarus als WM-Standort umstritten. Die WM ist vom 21. Mai bis 6. Juni in Lettland und Belarus geplant.

Lukaschenko, der als "letzter Diktator Europas" gilt, empfing Fasel herzlich; sie drückten sich beide Hände zum Gruß, wie auf Bildern der Staatsmedien zu sehen war. "Wenn Lettland verzichtet, dann richten wir die Weltmeisterschaft in Belarus aus, und das wird die beste WM der Geschichte", sagte Lukaschenko. Der Rat der IIHF will am 25. und 26. Januar über die Ausrichtung in Belarus tagen.

Lukaschenko wird nicht mehr als Staatschef anerkannt

Wegen der als gefälscht kritisierten Präsidentenwahl am 9. August wird Lukaschenko von der EU nicht mehr als Staatschef anerkannt. Der 66-Jährige hatte sich nach 26 Jahren an der Macht mit 80,1 Prozent erneut zum Sieger erklären lassen. Seine Gegner sehen jedoch die 38-jährige Swetlana Tichanowskaja als Siegerin.

Bei Protesten gegen Lukaschenko sind in den vergangenen Monaten mehr als 30.000 Menschen festgenommen worden. Es gab Hunderte Verletzte und mehrere Tote. Neben der EU haben auch die USA Sanktionen gegen Belarus verhängt.

"Eine Schande für die Sportwelt"

Tichanowskaja forderte, dass der Weltverband Belarus die WM entzieht. "Die Austragung der WM in Minsk unter den Bedingungen einer Diktatur und des Terrors wäre eine Schande für die gesamte Sportwelt", sagte die Oppositionsführerin dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel".

Lukaschenkos Gegner sind gegen eine WM in Belarus und rufen zum Boykott auf, sollte das Turnier doch in Minsk ausgetragen werden. Lukaschenko sagte bei dem Treffen mit Fasel, dass Belarus ein sicheres Land sei. "Bei uns stürmen Protestierer und ähnliche Unzufriedene keine Regierungsgebäude und das 'Kapitol' von Belarus", sagte er mit Blick auf die Erstürmung des US-Kongressgebäudes in Washington in der vergangenen Woche.

Es gebe keinen Grund für eine Absage der WM in Belarus, meinte Lukaschenko. "Wenn die IIHF mit dem Druck einzelner politischer Kreise einzelner Länder nicht klarkommt, dann heißt das, dass es keine WM in Belarus geben wird", sagte er bei dem Treffen mit Fasel.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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